Hierzulande ist Lorenz Raab bekannt dafür, sich immer wieder eigenwilligen Projekten zu widmen. Musikalisch sind diese meist schwer einordenbar, denn für den Trompeter sind Grenzen da, um überwunden zu werden. So bewegt sich Raab ständig im Spannungsfeld zwischen den Genres, einmal Jazz, dann wieder Klassik, zwischen Clubculture und freier Improvisation. Am 26. Juni leistet auch er im Tunnel einen Beitrag zum Jazzfest Wien.
Der 1975 in Linz geborene Trompeter und Flügelhornvirtuose tanzte schon immer verschiedenen Hochzeiten. So ist der Hans-Koller-Preisträger aus dem Jahre2004 als Solotrompeter in der Wiener Volksoper genauso unterwegs wie in kleinen Jazzbands. Eine Zeit lang war er auch Mitglied des Vienna Art Orchester.
Der weit über die heimischen Grenzen bekannte Trompeter zählt somit zu den wichtigsten Vertretern österreichischer Jazzmusik in der internationalen Szene. Er stellt immer wieder eindrucksvoll unter Beweis, dass Groove und Jazz keinesfalls nur Gegenpole darstellen müssen. Die Inspiration aus elektronischen Sounds ziehend, versucht die Raab immer neue Klänge aus seinem Instrument heraus zu locken. Dabei bewegt sich der Linzer mit einer solchen Leichtigkeit zwischen Genres Klassik, Jazz, Neue Musik, Tanz, afroamerikanische Rootsmusik und HipHop, dass dem Publikum nichts anderes übrig bleibt, das Gehörte staunend zur Kenntnis zu nehmen.
Natürlich gilt dies auch für sein Projekt XY Band, für das sich Lorenz Raab von namhaften Kollegen, wie den Bassisten Matthias Pichler und Oliver Steger, dem Schlagzeuger Herbert Pirker und Christof Dienz an der Zither unterstützen lässt. Genau hier kann sich der Trompeterganz ganz auf seine Vorliebe für elektrische Sounds fokussieren. Eines kann man nach einem Konzert von Lorenz Raab mit Sicherheit behaupten, die Rolle eines Traditionalisten ist die seine nicht. (mt)
Lorenz Raab 1 © Jazz Fest Wien 2007
Lorenz Rabb 2 © Reinhard Winkler
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