JAZZ SZENE WIEN: Andy Manndorff & Moa Janes präsentieren "Songs of the Morrow"

Ein aus musikalischer Sicht interessanter Konzertabend steht am 21. Feber in der Alten Schmiede in Wien auf dem Programm. An der Stätte, an der normalerweise eher die Klänge der Neuen Musik ertönen, werden mit Andy Manndorff und Moa Janes dieses mal zwei MusikerInnen zu Gast sein, die dann doch eher anderen musikalischen Kontexten zuzuschreiben sind, der eine jenem des Jazz, die andere jenem des modernen Liedermachertums.  Zur Aufführung bringt das Zweiergespann ihr gemeinsam erarbeitetes Programm „Songs of the Morrow“. Was das Publikum von dem österreichischen Gitarristen und der schwedischen Sängerin und Songwriterin erwarten musikalisch darf, ist eine spannende, feinfühlige, abwechslungsreiche und niveauvolle Klangreise durch die verschiedensten musikalischen Welten.

Der in Wien geborene Gitarrist und Komponist Andy Manndorff zeigt sich in seinen vielen verschiedenen Projekten stets als ein Musiker, für den stilistische Fragestellungen eher eine ungeordnete bis gar keine Rolle spielen. Sich seine musikalischen Wege quer durch die verschiedensten Spielformen, vom traditionellen Jazz bis hin zum Rock, bahnend, formt sich der experimentierfreudige und international renommierte Jazzer, der unter anderem Legenden wie Bill Frisell und John Abercrombie zu seinen Vorbildern zählt, seinen ganz eigenen musikalischen Ausdruck, einen, in dem Komponiertes und freie Improvisation, Energetik und hohe Sensibilität, Melodie und Komplexität sich in wirklich gelungener Weise zu einem vielschichtigen und variantenreichen, jedoch immer homogenen und zugänglichen Ganzen verweben. Ebenfalls unverkennbar an Andy Manndorffs Stil ist seine hörbare Distanz zum allem gefühl- und makellos Glattpolierten. Der Wiener Gitarrist lässt im Sound sehr wohl immer wieder auch Ecken und Kanten zu, wodurch seine Musik letztlich auf sehr schöne Art ein Mehr zusätzliche an Authentizität, Lebendigkeit, und Tiefe erfährt.

Und genau in diesem Mehr an Tiefe und Anspruch treffen sich die musikalischen Vorstellungen des Wieners mit denen der Singer/ Songwriterin Moa Janes. Auch die Schwedin mit der dunklen zugleich aber auch warmen ausdrucksstarken Stimme  sieht sich in ihrem Tun keineswegs damit beauftragt, den allerorts gleich praktizierten Popentwürfen zu entsprechen. Vielmehr versucht sie ihre eigenen Akzente zu setzen, was ihr vor allem auch in der Zusammenarbeit mit dem Wiener Gitarristen gelingt.  Andy Manndorff und Moa Janes spannen in ihren Songs auf kunstvolle Art den Bogen von der Ästhetik des Jazz zu der des modernen Liedermachertums,  kombinieren instrumentale Verspieltheit, ausgereifte Arrangements und gefühlvolle Melodien mit einer gewissen musikalischen Gefälligkeit und lassen dieser Art ein Klangerlebnis entstehen, das viel Atmosphäre und Stimmung in sich trägt. Genau das Richtige für all jene also, die auch die das elegante und gediegene Hörerlebnis zu schätzen wissen. (mt)

Foto: Teresa Rothwangl

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Alte Schmiede