ISCM World New Music Days 2013

Bereits auf eine fast 100-jährige Geschichte kann  die 1922 in Salzburg gegründete Internationale Gesellschaft für Neue Musik mit ihren seither beinahe jährlich veranstalteten Weltmusiktagen bereits zurückblicken. Wenngleich die Neue Musik seitdem zu wesentlich größerer Beliebtheit unter InterpretInnen, VeranstalterInnen und Publikum gefunden hat, bieten die World New Music Days auch heute noch wesentliche Impulse: Mit ihren weltweit 60 Sektionen schöpft die IGNM bei ihren Festivals aus einem internationalen Pool an Komposition, mit der auch eine sonst nicht erreichte stilistische Vielfalt einhergeht. Zudem kommt es heuer zu der seltenen Realisierung der Weltmusiktage in Zusammenarbeit zweier Sektionen: Die slowakische Gesellschaft setzte sich bereits seit 2008 für die Realisierung in ihrem Land ein – in der österreichischen Sektion fand sie einen nahegelegenen, verlässlichen Partner. Von 4. bis 14. November kann man sich daher sowohl in der heurigen Kulturhauptstadt Košice, in Bratislava wie auch in Wien von den unterschiedlichen Strömungen Neuer Musik ein Bild machen. In der österreichischen Landeshauptstadt finden die Konzerte im Rahmen des Festivals Wien Modern, das sich als Partner gefunden hat, in diversen Spielstätten statt.

Bratislava und Wien liegen bekanntlich nur eine gute Stunde voneinander entfernt. Und trotzdem könnte der kulturelle Austausch weitaus höher sein. Diesen Umstand machten sich die beiden Partner zum allumspannenden Thema: Gates. Tore öffnet etwa das European Bridges Ensemble,  das sich über nationale Grenzen hinweg die digitale Bewegungsfreit zunutze macht und über das Internet verbunden gleichzeitig in Wien und in Bratislava gemeinsam musiziert. Die Beziehung von Kultur und Identität und vom Verhandeln neuer Zuschreibungen bildet die Thematik der Kurzopernproduktionen, die in Wien einen Schwerpunkt bilden. Neben den künstlerischen Auseinandersetzungen wird mit einem Symposion am 12. und 13. November aber auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln theoretisch verhandelt, wie die Kriterien der Bewertung von Musik in den diversen Kulturen und speziell innerhalb der IGNM gehandhabt werden. Und Installationen etwa im MuseumsQuartier Wien sollen auch Menschen erreichen, denen die Neuen Musik noch nicht vertraut ist. Dass Neue Musik für jedes Alter interessante Facetten bereithalten kann, dem widmet sich die slowakische Sektion: Junge MusikerInnen spielen unter Anleitung ihrer Lehrerin erst kürzlich entstandene Musik und kommen somit gleich zu Beginn ihrer instrumentalen Tätigkeit in Berührung mit Neuer Musik – und damit auch ihre Familien und Freunde, die zu den Konzerten geladen sind. Für unterschiedliches Publikum lassen sich so diverse Zugänge finden.

 

http://www.iscmwnmd2013.org