Das Trio INVISIBLE INK liefern mit „Invisible Ink – Live at Radiokulturhaus Vienna” ein schönes Beispiel dafür ab, was passieren kann, entledigt man sich einmal von jedem einengenden musikalischen Korsett.
Blickt man nur auf die Namen der drei Musiker, die an diesem Trio beteiligt sind, dann lässt sich durchaus der Schluss ziehen, dass man es bei Invisible Ink mit einer Band zu tun hat, die sich im musikalischen Sinn in keinster Weise irgendwelche Einschränkungen auferlegt. Und genau so ist es auch. Hubert Bründlmayer (Schlagzeug, Percussion), Dennis Brandner (Saxofon) und Philipp Kienberger (Kontrabass) sind drei ausgewiesene Experten auf dem Feld des Jazz und beherrschen diesen auch in all seinen verschiedenen Ausformungen, Schattierungen und Spielarten. Genau dieser Umstand ist es auch, der auf ihrem neuen Album schlagend wird.
Invisible Ink machen auf „Live at Radiokulturhaus Vienna” die musikalische Vielfalt zu ihrem Programm und spielen sich – hörbar angetrieben von einer von einer unbändigen Spielfreude – durch eine bunte Klangwelt, die wahnsinnig viel Atmosphäre in sich trägt und auf aufregende Weise fern jeder Kategorie angesiedelt ist. Der Dreier lässt in seinen Nummern unerhört viel passieren, schlägt mal die eine, mal eine andere Richtung ein, ohne sich aber dabei in der kühlen Theorie zu verlieren. Spontane Improvisationen, Groove und komplexe Rhythmik, Entschleunigung und Beschleunigung, Ruhe und Hektik, Zurückhaltung und Energie und Experimente jeder Natur verschmelzen zu einer eigenständig pulsierenden organischen Einheit, zu einer musikalischen Erzählung, die sich über vielschichtige stimmungsvolle Spannungsbögen wiedergibt und mit vielen Überraschungen aufwartet.
Hubert Bründlmayer, Dennis Brandner und Philipp Kienberger legen mit „Live at Radiokulturhaus Vienna” ein Album vor, das auf jeden Fall Interesse weckt. Die Nummern des Dreiergespanns besitzen ihren ganz eigenen Charakter und treffen einen erfrischend anderen Ton, einen, der einlädt, tief in das Geschehen einzutauchen.
Michael Ternai
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Links:
Hubert Bründlmayer
Dennis Brandner
Philipp Kienberger
Invisible Ink (bandcamp)