Intone stellen sich vor

Es ist der Versuch einer sehr melodiebetonten und zugänglichen Interpretation des modernen Jazzbegriffs, den die österreichisch-schwedisch-amerikanische Formation Intone auf ihren soeben selbstbetitelten und bei Mary Music erschienenen Debütalbum unternehmen. Die Musik der jungen fünfköpfigen Truppe erklingt verspielt und herausfordernd, gleichermaßen aber auch sehr stimmungsvoll und verträumt. Ein Album für den Kopf und die Seele also.

Hinter Intone verbergen sich die fünf MusikerInnen Oskar Stenmark (Trompete, Flügelhorn), Eric Arellano (Tenorsaxophone), Per Orvang (Gitarre), Beate Wiesinger (Doublebass) und Johan Birgenius (Schlagzeug). Der Sound, mit welchem sie aufwarten, ist ein in seiner Note sehr weicher, warmer, gediegener und eleganter. An den Instrumenten mit allen Wassern gewaschen und mit Sicherheit auch befähigt, die technisch komplexesten Wege zu verfolgen und sich im kopflastigen Experimentellen zu üben, lassen die fünf Protagonisten dann doch bewusst mehr der Musikalität Raum. Vielmehr als zu zeigen, was man denn nicht so alles drauf hätte, wird von dem Fünfergespann der Gruppenklang in den Vordergrund gerückt. Und dieser wird bestimmt von sich behutsam und langsam steigernden, dennoch auch sehr abwechslungsreichen Spannungsbögen, welche fast einer Welle gleich, den/die HörerIn erfassen und sanft mitziehen.

Intone – The Spinachi Incident by mica

Wiewohl der musikalische Grundtenor und Charakter doch einer sehr leichtfüßigen Art ist, gelingt es der  österreichisch-schwedisch-amerikanischen Formation immer wieder mit spontanen zu überraschen. Ebenso schrecken Oskar Stenmark, Eric Arellano, Per Orvang, Beate Wiesinger und Johan Birgenius nicht davor zurück, auch einmal von der kompositorischen Spur abzugehen und sich mehr hin in Richtung Improvisation zu bewegen.  Hin und wieder kommt einem beim Durchhören der Stücke der Name der norwegischen Formation Jagga Jazzist in den Sinn, die zwar etwas eingängiger agieren, dennoch aber eine ähnlich schwebende und nicht wirklich fassbare Atmosphäre entwickeln.

Das Erstlingswerk von Intone ist ein Album geworden, welches einlädt, sich mit diesem intensiver zu befassen. Tut man dies, wird man belohnt mit einem wirklich schönen, abwechslungsreichen und sehr stimmungsvollen Hörerlebnis, das auch nachhaltig wirkt. (mt)
Termine:
18.04. mica, Wien, Freistunde
20.04. Zwe, Wien
22.04. Strenge Kammer/Porgy & Bess Wien
23.04. Musikwerkstatt, Wels
24.04. La Boheme, Linz

http://www.intonemusic.net