Im Loth präsentiert Sir Tralala & Paperbird

Mit Anna Kohlweis alias Paper Bird und David Hebenstreit alias Sir Tralala präsentiert am 19. November die Veranstaltungsreihe “Im Loth” im Berio-Saal  des Wiener Konzerthauses zwei österreichische KünstlerInnen, die vor allem wegen ihrer sehr eigenwilligen und aus diesem Grund auch sehr interessanten Interpretation des Singer/Songwriter-Begriffes großes Aufsehen erregen konnten.

Es sind nicht nur die Herkunft – Kärnten – und das gleiche Label – seayou-Records -, welche diese beiden MusikerInnen miteinander verbindet. Anna Kohlweis wie auch David Hebenstreit musizieren an stilistischen Grenzen. Sie vereinen Dinge, die dem ersten Eindruck nach, nicht wirklich zusammengehören und agieren in einem Musikkosmos, der so breit gefasst ist, dass er nicht über herkömmlich Kategorien zu definieren ist.

 

Erstmals in Erscheinung getreten ist Anna Kohlweis unter dem Namen “Paperbird” vor ungefähr drei Jahren mit dem Debütalbum “Peninsula”.  Neben dem nicht zu überhörenden Talent fürs Songschreiben  waren es vor allem eine sehr eigenwillige Instrumentierung – etwa Mundharmonika, Glockenspiel und Alltagsgegenstände – sowie der ungemein ausdrucksstarke Gesang der Musikerin, welche das Erstlingswerk zu etwas wirklich Besonderem gemacht haben. Zu Recht sahen sich die Musikkritiker des Landes dazu veranlasst, wahre Lobeshymnen zu verfassen. Nicht anders stellte sich die Situation bei ihrem Zweitlingswerk “Cryptozoology” dar. Abermals bewies die junge Singer/Songwriterin ein ausgeprägtes Gefühl für ungemein berührende Melodien und erstklassiges Songwriting. Ende November erscheint nun das dritte Album “Thaumatrope”, auf dem, so kann man durchaus schon jetzt annehmen, Anna Kohlweis einmal mehr für eine große Überraschung sorgen wird. Erste Hörproben gibt es natürlich im Rahmen dieses Konzertes.

 

Sir Tralala, der zweite Act des Abends, zählt ohne Zweifel zu den führenden Kreativgeistern des Landes. Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber das Warten auf “Escaping Dystopia”, dem zweiten Werk des Musikexzentrikers, hat sich für seine Fans auf jeden Fall gelohnt. David Hebenstreit lieferte ein Album ab, das schlicht und einfach als groß zu bezeichnen ist. Die Musik des gebürtigen Kärnters war ja schon bisher in keine bestimmte Kategorie einordenbar, aber die Selbstverständlichkeit, mit welcher er in seinen neuen Songs  Stile miteinander verwebt, hat sogar die ausgewiesenen Kenner des Künstlers überrascht. So finden sich in seinen Kompositionen genauso Einflüsse aus der Elektronik, wie auch aus dem Rock, Pop und Jazz. Sogar die Klassik hat er für sich entdeckt, wie das zehnminütige Klavieropus “This Kiss Could Tease” eindrucksvoll beweist. (mt)