Herbert Grassl, Komponist, Dirigent und künstlerische Leiter der Paul-Hofhaymer-Gesellschaft, erhält den mit 15.000 Euro dotierten Großen Kunstpreis des Landes Salzburg 2010 für Musik.
In ihrer Begründung hob die Jury besonders “die künstlerische Eigenständigkeit” des Künstlers hervor, die sich schon während seines Studiums zeigte, als er seinen Kompositionslehrer Cesar Bresgen bei einer Messe damit verblüffte, “dass es keine Taktstriche gab, dafür einen eigenständigen Rhythmus für jede einzelne Stimme”.
Grassl, 1948 in Südtirol geboren, begann sein Musikstudium in Salzburg erst nach einer Mechanikerlehre und dem Militärdienst in Italien. In Salzburg studierte er Musikerziehung, Chorleitung und Komposition. !983 begann seine Lehrtätigkeit am Mozerteum, 2004 habilitierte 2004 er. Von 1988 bis 1997 stand Grassl dem Österreichischen Ensemble für Neue Musik (oenm) vor, mit dem er zahlreiche Auftritte im In- und Ausland absolvierte. Daneben widmete er sich postgradualen Studien (Komposition bei Boguslaw Schaeffer, Computermusik bei Irmfried Radauer), die sich auch in seinen eigenen Werken niederschlugen.
Neben der Arbeit mit dem oenm (die zahlreiche Uraufführungen beinhaltete) widmete sich Grassl auch Gemeinschaftsarbeiten mit den Künstlern Otto Beck und Jörg Hofer, woraus zahlreiche Kompositionen für Freilichtprojekte hervorgingen. Grassls Opern “Pygmalion” und “Sheherazade” wurden vom oenm in den Opernhäusern von Kairo und Alexandria aufgeführt.
Daneben verfasste Grassl neun Orchesterwerke, eine Reihe von Werken geistlichem Inhalts sowie eine große Anzahl von Werken für Bläserensembles, Kammermusik, Sologesang und Soloinstrumente.
Die offizielle Verleihung der Auszeichnung durch Kulturreferent LHStv. David Brenner erfolgt im Carabinieri- Saal der Residenz in Salzburg am Dienstag, 7. Dezember.