Auf die Frage, zu was György Ligeti mit der heutigen Technologie in der elektronischen Musik fähig gewesen wäre, suchen Studierende von Musikhochschulen aus drei Ländern in Zusammenarbeit mit dem Budapester Haus der Ungarischen Musik eine Antwort. Die experimentellen Werke werden am 25. November um 19 Uhr erstmals im Wiener Klangtheater des Future Art Lab präsentiert.
Anlässlich des 100. Geburtstags von György Ligeti ist in Zusammenarbeit zwischen dem Budapester Haus der Ungarischen Musik, der Wiener Universität für Musik, der Budapester Franz-Liszt-Musikakademie und der Berliner Universität der Künste beziehungsweise dem Berliner und Wiener Collegium Hungaricum eine Programmreihe mit Fortbildungen und Aufführungen entstanden. Die von den Institutionen delegierten Studierenden untersuchen die Kompositionsmethoden von György Ligeti und komponieren mit deren Anwendung neue elektroakustische Werke, die in allen drei Städten an herausragenden Orten aufgeführt werden. Die Uraufführung findet am 25. November um 19 Uhr in Wien statt, Ort des Konzerts ist das Klangtheater des Future Art Lab.
György Ligeti hat zwischen 1956 und 1958 im Studio des WDR drei Stücke komponiert, doch seine Forschungen zur elektronischen Musik später nicht weiter fortgesetzt. Was er mit Elektronik in guter Qualität erreichen wollte, wäre mit den Mitteln, die ihm damals zur Verfügung standen, viel zu komplex und arbeitsintensiv gewesen. Das Projekt 100.101 lädt die teilnehmenden Studierenden ein, das Œuvre des Komponisten in einem kreativen Prozess zu erforschen. Mithilfe von Computern, analogen/digitalen Synthesizern sowie algorithmischen Prozessen unternehmen sie den Versuch, sich vorzustellen, was passiert wäre, hätte der Komponist Zugang zu einer schnelleren und besseren Technologie gehabt.
Nach der Premiere in Wien ist das experimentelle Konzert am 5. Dezember in Budapest im Klangdom des Hauses der Musik und dann am 31. Januar in Berlin zu hören.