GASMAC GILMORE – „Begnadet für das Schöne“

Es war lange Zeit still um sie, doch nun sind GASMAC GILMORE in Form ihres neuen Albums „Begnadet für das Schöne“ (SoundToPeople) in gewohnt bärenstarker Manier zurück.

Für ihr neues Album haben sich die vier Jungs von Gasmac Gilmore Zeit gelassen. Viel Zeit. Ganze fünf Jahre sind seit dem Erscheinen ihres letzten Albums „Dead Donkey“ mittlerweile ins Land gezogen. Doch nun hat das Warten ein Ende. Die Wiener Band meldet sich in alter, aber doch nicht ganz unveränderter Frische zurück auf der Bühne des heimischen Rockzirkus. Man hört dem neuen Album an, dass das Quartett dieses Mal bewusst andere Akzente setzen und jede Wiederholung so gut wie möglich verhindern wollte. Ein Vorhaben, das mehr als geglückt ist. Zwar läuft die musikalische Umorientierung der Truppe jetzt nicht in vollkommen radikalen Bahnen ab, doch sie ist unüberhörbar und weiß auch wirklich zu gefallen.

Eine gelungene musikalische Neuausrichtung

Cover “Begnadet für das Schöne”

Die Tage, in denen Matthias Wick (Gesang, Gitarre), Max (Schlagzeug) und Elias Berner (Gitarre) und Victor-Ezio Gabriel (Bass), ohne wirklich nach rechts und links zu blicken, die unterschiedlichsten Stile in stürmischen Soundgewittern verbraten haben, scheinen vorbei. Natürlich geht es auch auf „Begnadet für das Schöne“ im musikalischen Sinne überaus vielfältig zu. Daran hat sich erfreulicherweise wenig geändert. Immer noch erklingen feinste Metal-Riffs neben tanzbaren Polkapassagen, immer noch übernehmen fette Bläserklänge des Balkans eine tragende Rolle, und auch der Klezmer und der Punk fließen da und dort weiter ein. Nur läuft dieses Mal alles in geregelteren, in geordneteren Bahnen ab.

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Gasmac Gilmore versuchen auf ihrem neuen Album nicht mehr, all ihre Ideen in einem Song zu verpacken, gleichzeitig eine Thrash-Nummer mit Blastbeats und eine Ballade in einem zu spielen. Nein, es wirkt alles mehr auf den Punkt gebracht. Die Songs folgen einer nachvollziehbaren Linie, einer, die zwar immer noch ordentlich kickt, aber eben durchdachter als zuvor. Eine weitere Neuerung ist, dass dieses Mal Frontmann Matthias Wick fast ausschließlich auf Deutsch singt, und das obwohl das Album von dem Briten James Loughrey in London produziert worden ist. Der Wechsel der Sprache tut dem Sound der Band sehr gut, er klingt einfach eigenständiger und unverwechselbarer.

Gasmac Gilmore zeigen auf „Begnadet für das Schöne“, dass sie ihr kreatives Pulver noch lange nicht verschossen haben. Den vier Musikern ist es gelungen, sich in wirklich spannender Weise weiterzuentwickeln, und das ohne ihre Fans dabei vor den Kopf zu stoßen. Auf dem Album findet sich immer noch genau das, was draufsteht – Gasmac Gilmore in Reinkultur, nur eben in einer moderneren Fassung. Wirklich stark.

Michael Ternai

Gasmac Gilmore live

  • 12.05. B72, Wien (A)
  • 28.05. RPC, Köln (D)
  • 17.06. Golm Rockt, Golm (D)
  • 29.06. Sommerkult Festival, Düsseldorf (D)
  • 01.07. Crosscheck Festival, Puch (A)
  • 05.07. Rock for People Festival, Hradec Králové (CZ)

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