Am 13. September ist im Wiener Porgy & Bess mit Thomas Gansch einer der wohl führenden Jazztrompeter des Landes zu Gast. Begleitet wird der Musiker von seinem mehrköpfigen Bläserensemble „Gansch & Roses“, das inzwischen ja nicht nur in Österreich Legendenstatus genießt.
Die vor wenigen Jahren eher aus einer Not heraus zusammengestellte Formation sollte zu Beginn nicht mehr als eine Art Übergangslösung darstellen. Doch schon nach den ersten Konzerten stellte sich heraus, dass sowohl das Publikum wie auch die ansonsten sehr kritischen Musikfachleute vom Dargebotenen geradezu begeistert waren. Die von Ganschs Ensemble eingespielte Debüt-CD “Gansch and Roses” vereinigte nämlich alle Elemente, die einen so genannten Klassiker ausmachen.
So klingen die Kompositionen schrill und schräg, charmant und rasant, verträumt und fröhlich, frech und schön schnulzig, verspielt und geistreich. Genrebedingte Grenzen, sollte es diese überhaupt geben, verlaufen fließend. Trotz der an sich komplexen Strukturen setzt sich die Musik schon nach erstmaligem Durchlauf in den Gehörgängen fest. Bis heute haben die Stücke nichts von ihrem betörenden Charme eingebüßt.
Trotz des überraschenden Erfolgs des Projektes dauerte es dennoch ganze fünf Jahre, bis Thomas Gansch mit einem Nachfolgealbum aufwarten konnte. Zwar war der Wille ein solches einzuspielen immer da, alleine die Zeit war begrenzt, musste sich der Trompeter doch voll und ganz seinem Ensemble Mnozil Brass widmen. Anfang 2009 war es schließlich dann doch soweit. Mit “Hot Feet” untermauerte der Musiker einmal mehr seine Ausnahmestellung in der heimischen Musikszene.
Das Album klingt fast so, als hätte es die fünf Jahre nicht gegeben. Musikalisch schließt das Zweitlingswerk nahtlos an das Debüt an, allein mit dem Unterschied, dass Thomas Gansch noch ausgefeilter an einem eigenständigen Sound gearbeitet hat. So vermengt der Trompeter gekonnt bekannte Zitate aus dem traditionellen Jazz mit Einflüssen aus dem Blues. Der Facettenreichtum der Kompositionen führt zu einer enormen Vielschichtigkeit, was dazu führt, dass kein Track wie der andere klingt.
Eigentlich ist es für Jazzfans ein Muss, “Gansch & Roses” einmal live gesehen zu haben. Daher sollten man sich die Gelegenheit im Porgy & Bess auf keinen Fall entgehen lassen. Unterstützung erhält der Trompeter an diesem Abend von Aneel Soomary, Florian Trübsbach, Klaus Dickbauer, Robert Bachner, Michael Hornek, Jojo Lackner und Mario Lackner.(mt)