Mit dem vielgelobten 2011er Erstlingswerk „Circles“ erstmals auf sich aufmerksam machend, zählen die Sängerin Tjaša Fabjančič und ihr Ensemble Playgrounds heute zu den gefragtesten Grazer Jazzformationen. Was im Grunde genommen auch nicht wirklich verwundert, versteht es die Band durch ihren doch recht undogmatischen und gefühlvollen Zugang zum Jazz, auch Liebhaber anderer Musikstile für sich zu begeistern. Die nächste Gelegenheit, Tjaša Fabjančič und ihr Ensemble Playgrounds live zu erleben, gibt es am 11. Juli im Rahmen der sommerlichen GamsbArt Jazz Konzertreihe im Generalihof in Graz.
Die Version des Jazz, welche Tjaša Fabjančič gemeinsam mit ihren Mitmusikern Michael Lagger (Piano), Patrick Dunst (Saxophone, Bassklarinette, Flöte), Michael Ringer (Bass) und Reinhold Schmölzer (Schlagzeug) zum Erklingen bringt, ist eine der betörend leichtfüßigen Note. Fernab jeglicher Sperrigkeit und künstlich erzwungener Verkopftheit, hat die aus Slowenien stammende Sängerin und Bandleaderin mit ihrer Musik vor allem im Sinn, in die Herzen der HörerInnen vorzudringen und deren Gefühle anzusprechen. Was ihr auch ganz vortrefflich gelingt, versteht sie es doch, die einzelnen Elemente ihrer Musik doch auf eine sehr kunstvolle Art und Weise zusammenzufügen.
Da wäre zunächst das Spiel des vierköpfigen Ensembles, das trotz des instrumentalen Schwierigkeitsgrads der Kompositionen letztlich doch sehr rund und fließend wirkt. Michael Lagger und seine Kollegen eröffnen durch ihre Zurückhaltung genau den musikalischen Raum, welchen Tjaša Fabjančič benötigt, ihr stimmliches Potential voll zur Entfaltung zu bringen. Die gebürtige Slowenin, die bekanntermaßen mit einem sehr ausdrucksstarken und charismatischen Gesangsorgan gesegnet ist, weiß diesen auch zu nutzen und schlüpft quasi in die Rolle einer großen Diva, die mit betörender Eleganz und viel Charme richtiggehend durch die Stücke tänzelt. Tjaša Fabjančič verleiht der Musik durch ihr Zutun diesen ganz speziellen unverwechselbaren Charakter, diesen zusätzlichen Kick, der herausfordert, sich doch näher mit dem Dargebotenen auseinanderzusetzen.
Darüber hinaus zeigen sich die Bandleaderin und ihre Kollegen in musikalischen Fragen sehr offen und richten den Blick schon auch hin zu anderen Stilen und Spielformen. Sie verweben den Jazz mit Elementen des Pop, Swing, der Weltmusik und des Chanson zu einem vielschichtigen Gesamtsound, der zwar dezent in seinem Klang, dann doch sehr, sehr viel Spannung, Atmosphäre und Stimmung erzeugt. (mt)
Foto Playgrounds: Johannes Gellner