Es ist passiert: Die Oberösterreichische Pop/Rock-Band FLUT veröffentlichte im März ihre Debüt-LP „Nachtschicht“ (Problembär Records). Mit dem funky Sound der 80er-Jahre und unterhaltsamen Texten lädt das Quintett zum Tanzen ein.
Was eigentlich ein VHS-Filmprojekt in Oberösterreich war, hat sich in Musik verwandelt: Johannes Paulusberger (Gesang, Gitarre), Sebastian Voglmayr (Gitarre), Manuel Hauer (Synthesizer), Jakob Herber (Drums) und Florian Voglmayr (E-Bass, Bass-Synthesizer) sind echte Fans des Stils der 1980er-Jahre, was sich nicht nur in ihren analogen Filmen bzw. Musikvideos, sondern auch in der musikalischen Umsetzung ihrer Lieder zeigt. Die erste Single „Tiefschlaf“, welche im September 2016 erschien, wurde vom Publikum so gut aufgenommen, dass die fünf glatt ein Airplay auf FM4 ergattert haben. Die zweite Single „Linz bei Nacht“ kam im Jänner 2017, nun endlich ist der Longplayer da.
„Im Hier und Jetzt ist Fortschritt rar“
Das Album beginnt mit dem bereits als Single erschienenen Lied „Linz bei Nacht“, welches eine krimiartige Szenerie mit spannender Verfolgungsjagd darstellt. Dass Linz so aufregend sein kann, wusste man bis dato gar nicht, aber FLUT schaffen es, dass sich das Publikum die oberösterreichische Hauptstadt als Schauplatz des nächsten Tatorts vorstellt. Der darauffolgende Song „Splitter aus Glas“ ist kein Krimi, aber nicht weniger geheimnisvoll: Plötzlich sind überall Splitter aus Glas, Eis zerbricht und man weiß eigentlich nicht, was passiert, aber die Stimmung ist cool. Die fünf jungen Männer strahlen ein ganz besonderes Flair aus, sie setzen sich selbst in Szene und sind sowohl seltsam als ultracool.
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Die LP verliert auch weiterhin nicht an Tempo: „Sterne“ ist weniger 80er, aber beschwingt und unglaublich tanzbar. Der Song handelt von Raumfahrten, Astronauten und dem Erkunden neuer Welten – wie man dem Musikvideo entnehmen kann. Die Videos zu den Liedern sind übrigens äußerst sehenswert, nicht umsonst ist das Video zu „Linz bei Nacht“ für den Österreichischen Musikvideopreis 2017 nominiert. FLUT schaffen es, aus der qualitativ hochwertigen Musik, den witzigen Texten und dem inszenierten Bildmaterial eine leicht schräge, aber ansprechende Kombination zu machen, die einem nicht nur sofort ins Auge fällt, sondern auch im Gedächtnis bleibt. Das Album schließt mit dem Track „Grenzenlos“, der den Stil der Band hervorragend zusammenfasst: immer nach vorn, immer mit dem Kopf durch die Wand, und das im Stil der 1980er (da darf natürlich auch gerne viel Autotune dabei sein). Außer der im Vorhinein erschienenen Single „Tiefschlaf“ gibt es kein einziges langsames Lied auf der LP, und dieses Lied ist tatsächlich berührend, ein Herzschmerzsong der großen Sorte.
Man hat das Gefühl, FLUT veröffentlichen dieses Album mit einem Augenzwinkern und vermitteln dem Publikum: Da ist noch mehr!
Antonia Seierl
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