FLUT – „Linz bei Nacht“

Die fünfköpfige 80er-Jahre-Pop-/Rock-Band FLUT veröffentlichte am 13. Jänner 2017 mit „Linz bei Nacht“ (Problembär Records) ihre zweite Single. Der düstere, aber trotzdem verspielte Sound der Band bringt ihr viel Applaus ein, die Debüt-EP kommt im März dieses Jahres.

Was eigentlich ein VHS-Filmprojekt in Oberösterreich war, hat sich in Musik verwandelt:  Johannes Paulusberger (Gesang, Gitarre), Sebastian Voglmayr (Gitarre), Manuel Hauer (Synthesizer), Jakob Herber (Drums) und Florian Voglmayr (E-Bass, Bass-Synthesizer) sind echte Fans des Stils der 1980er-Jahre, was sich nicht nur in ihren analogen Filmen bzw. Musikvideos, sondern auch in der musikalischen Umsetzung ihrer Lieder zeigt. Die erste Single „Tiefschlaf“, welche im September 2016 erschien, wurde vom Publikum so gut aufgenommen, dass die fünf glatt ein Airplay auf FM4 ergattert haben. Die zweite Single ist nun der Vorspann für das Debütalbum, welches im März 2017 erscheinen soll, und versetzt die Zuhörenden direkt in die 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts.

Ein musikalischer Krimi

Wenn man das Lied das erste Mal hört und nicht auf die Lyrics achtet, würde man eher denken, dass das Lied von einer sehr düsteren Party handelt – der Titel „Linz bei Nacht“ verrät nicht, dass es sich um die musikalische Umsetzung eines Krimis handelt. Die eigentlich nicht für seine Verbrechen bekannte Stadt Linz wird in dem Lied Schauplatz einer Verbrecherjagd auf einen Mann, der wohl einen Raubüberfall begangen hat. Das Musikvideo dazu ist wirklich amüsant, zumal es ein bisschen wir ein uralter „Tatort“ wirkt. Man könnte sagen, dass es das Linzer Pendant zu Falcos „Ganz Wien“ ist – nur mit weniger Drogen und mehr Raubüberfällen. Instrumental ist die Band ganz klassisch besetzt, außergewöhnlich sind die Stimme und die Tatsache, dass auf Deutsch gesungen wird. Die Atmosphäre ist düster, geheimnisvoll und Johannes Paulusberger trägt mit seinem verschlagenen Diebesgesang eine Menge dazu bei – mal abgesehen davon, dass seine Mimik im Musikvideo zu „Linz bei Nacht“ einfach köstlich ist.

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Die im Vorjahr veröffentlichte Single „Tiefschlaf“ ist weniger ein Krimi, dafür mehr ein tiefenentspanntes Valiumdelirium: langsame Beats, hypnotisierender Gesang und Melodien, die Gänsehaut erzeugen, versetzen das Publikum nicht nur in Tiefschlaf, sondern auch in einen Zustand des gebannten Zuhörens, während sie verloren ins Narrenkastl starren. Flut erzählen mit ihren Liedern Geschichten, sie spielen mit den instinktiven Emotionen der Zuhörenden und produzieren dazu auch noch hervorragende Musikvideos im 80er-Jahre-Stil: Das hat in der österreichischen Musiklandschaft wirklich noch gefehlt.

Antonia Seierl

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