Die Gründung des ensemble xx. jahrhundert im Jahr 1971 in Wien mit Schwerpunkt zeitgenössischer Musik entsprang dem Bedarf an einer größeren ästhetischen Vielfalt in der Programmierung von Konzerten mit Gegenwartsmusik in Wien und Österreich. Von Beginn an konnte ein fester Kreis hochqualifizierter Musikerinnen und Musikern für das ensemble xx. jahrhundert gewonnen werden. Sie stehen bei dem am 6. Mai im Bank Austria Kunstforum in Wien stattfindenden Fest-Konzert im Mittelpunkt und präsentieren sich mit eigenen und Kammermusikwerken des 20. und 21. Jahrhunderts.
Mit einer Festveranstaltung zum 40. Jubiläum gibt das ensemble xx. jahrhundert eine Standortbestimmung und einen Einblick in die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder. Im Symposion erörtern Wegbegleiter und Persönlichkeiten des Kulturlebens 40 Jahre Kulturschaffen des ensemble xx. jahrhundert und kulturpolitische Aspekte unter dem Titel „Entdecken als Leidenschaft“. Beim Fest-Konzert stehen die Mitglieder des ensemble xx. jahrhundert im Mittelpunkt und präsentieren sich mit eigenen und Kammermusikwerken des 20. und 21. Jahrhunderts. Am 27. Mai 2011 werden im 2. Teil der Fest-Konzerte zum 40. Jubiläum Kompositionsaufträge von Alexandra Karastoyanova-Hermentin und Oguz Uzman uraufgeführt (Kabelwerk, Wien). Am 6. Mai, 17.30 Uhr, wird Prof. Dr. Peter Burwik, Gründer des ensemble xx. jahrhundert, mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.
Prof. Dr. Peter Burwik zum 40. Jubiläum des ensemble xx. jahrhundert: „Ich kann es kaum begreifen – und doch sind es bereits 40 Jahre ensemble xx. jahrhundert, die für die im Verlauf der Jahre vielen Mitwirkenden – wie auch für mich – große Erlebnisse vermittelten, wichtige Begegnungen erlaubten, den Horizont erweiterten und die Wachheit und Verantwortung ebenso einschlossen wie Neugier und Risiko. Unter diesem Gesichtspunkt bedeutet ein Jubiläum keine Zäsur, sondern einen kurzen Moment der Besinnung und Reflektion – der eigenen Standortbestimmung –, um mit klarem Blick die Aufgaben der Zukunft erkennen und in der Folge die entschiedenen Vorhaben mit vollem Engagement angehen zu können. Unser Symposion „Entdecken als Leidenschaft – 40 Jahre ensemble xx. jahrhundert“, unser Festkonzert mit Highlights des 20. Jahrhunderts und die Uraufführungen in unseren Konzerten bis Jahresende reflektieren diese Gedanken. Wir laden alle ein, mitzufeiern und – mitzuerleben!“
Prof. Dr. Peter Burwik, Gründer des ensemble xx. jahrhundert, sieht neben höchster Qualität der musikalischen Aufführungen zwei Schwerpunkte seiner 40jährigen Arbeit: zum einen, das österreichische Schaffen im Ausland bekannt zu machen. Alle namhaften österreichischen Komponistinnen und Komponisten wurden großteils bereits am Beginn ihrer Karriere vom ensemble xx. jahrhundert aufgeführt. Zum anderen die Informationsarbeit über das ausländische Gegenwartsschaffen in Österreich. Mit Aufführungen wesentlicher innovativer Werke ausländischer Provenienz wurde die österreichische Szene seit 1971 durch die Programme des ensemble xx. jahrhundert signifikant bereichert. Die Programmierung der Konzerte des ensemble xx. jahrhundert erleichterte breiten Publikumsschichten den Zugang zu Neuer Musik.
Das ensemble xx. jahrhundert wurde 1971 von Peter Burwik gegründet und ist international bekannt für seine Auseinandersetzung mit den Werken der „Wiener Schule“ und Vertretern der klassischen Moderne. Die Mitglieder des ensemble xx. jahrhundert sind freischaffende Instrumentalisten und erste Mitglieder der großen Wiener Orchester. Die Förderung des musikalischen Gegenwartsschaffens bildet einen Schwerpunkt der Arbeit des ensemble xx. jahrhundert.
Die Programmpunkte zum 40. Jubiläum des ensemble xx. jahrhundert
11 Uhr – 12.45, 14.30 – 17.00 Uhr: „Entdecken als Leidenschaft“ Symposion 40 Jahre ensemble xx. jahrhundert
Gefordert und gefördert: Kulturpolitische Aspekte bei der Vermittlung zeitgenössischer Musik: Sind Innovation, Experiment, gesellschaftlicher Diskurs und kulturelles Bewusstsein politisch noch gewollt oder toleriert oder wird Unangepasstes als lästig abgelehnt? Welche Rolle spielt Bildung für die Neugier und die aktive Teilnahme eines möglichen Publikums am kulturellen und gesellschaftlichen Diskurs? Aus der Erfahrung von 40 Jahren Kulturschaffen des ensemble xx. jahrhundert werden das historisch-gesellschaftliche Umfeld beleuchtet, Entwicklungen in der Aufführungspraxis und der ästhetischen Ausrichtung aufgezeigt.
Diskussionsteilnehmer:
Prof. Klaus Ager, Komponist, Professor am Mozarteum Salzburg, Präsident des ÖKB
Dr. Christian Baier, Schriftsteller, Künstlerischer Produktionsleiter Deutsche Oper Berlin
Manuela Kerer, Komponistin
Wolfgang Mitterer, Komponist
Robert O. Nzekwu, Violinist, ensemble xx. jahrhundert
Prof. Harald Ossberger, Pianist, Musikuniversität Wien, ensemble xx. jahrhundert
Prof. Dr. Peter Burwik, Dirigent, Gründer des ensemble xx. jahrhundert
Moderation:
Mirjam Jessa, ORF/Ö1
Prof. Dr. Gerhard Gensch, Kurator Campus Kultur der Donau-Universität Krems
19.30 Uhr
Fest-Konzert zum 40. Jubiläum des ensemble xx. jahrhundert 2011: Kammermusikkonzert – derzeitige und frühere Ensemblemitglieder präsentieren Kammermusik von 1910 bis heute
Aufgeführt werden Werke von Alban Berg, Pierre Boulez, Robert Brunnlechner, Morton Feldman, Steve Reich, Kaija Saariaho, Arnold Schönberg, Toru Takemitsu, Erich Urbanner, Anton von Webern.
Die Musikerinnen und Musiker des ensemble xx. jahrhunderts:
Robert Brunnlechner – Fagott, Harald Demmer – Schlagwerk, Gerald Fromme – Schlagwerk, Friedrich Gindlhumer – Tuba, Rudolf Josel – Posaune, Florian Kitt – Cello, Wolfgang Klos – Viola, Bojidara Kouzmanova – Violine, Stefan Neubauer – Klarinette, Harald Ossberger – Klavier, Jue-Hyang Park –Violine, Attila Pasztor – Cello, Barnaba Poprawski – Viola, Birgit Ramsl – Flöte, Siegfried Schenner – Klarinette, Berndt Thurner – Schlagwerk, Manfred Wagner-Artzt – Klavier.
Ensemble xx. Jahrhundert