Mit Falb Fiction ist am 14. Mai eine der wohl vielversprechendsten Formationen der jungen heimischen Jazzszene in der Roten Bar des Wiener Volkstheater zu Gast. Hans Koller Preisträgerin Viola Falb vereint gemeinsam mit ihrer Band in bester österreichischer Jazztradition außergewöhnliches Spiel und eine ausgeprägte Experimentierfreudigkeit zu einem wunderbar facettenreichen Ganzen.
Trotz ihrer Jugend kann Viola Falb bereits auf eine durchaus erfolgreiche Karriere zurückblicken. Mit ihrer Band Falb Fiction konnte die junge Saxophonistin auch außerhalb der hiesigen Jazzszene auf sich aufmerksam machen. Sowohl das Debüt aus dem Jahre 2006, wie auch das 2008 später erschienene Zweitlingswerk fanden in Kritikerkreisen großen Anklang. Viola Falb überzeugt neben ihrem Können am Instrument auch mit einem ausgeprägten Gespür für Kompositionen. Diese zeichnen sich vor allem durch einen enormen Abwechslungsreichtum und Mut zum Risiko aus. Grenzen, wenn es darum geht, ihre Ideen zu verwirklichen, kennt die Saxophonistin keine. Stets vom Drang beflügelt, Neues auszuprobieren, lässt sie unterschiedlichste stilistische Einflüsse ineinander fließen. Ihre musikalischen Visionen werden von ihren drei Mitmusikern Philipp Jagschitz (p), Christian Wendt (b) und Herbert Pirker (dr)perfekt in die Realität umgesetzt.
Durch die rege Konzerttätigkeit sind die vier Musiker zu einer pulsierenden Einheit verschmolzen, die auch immer wieder Ausflüge in die Welt der Improvisation tätigt. Das vorrangige Ziel der Band ist es, durch ihr Zusammenspiel traditionell festgesetzte Genregrenzen zu durchbrechen und neue Möglichkeiten zur Erschaffung von Musik zu finden. Ein Festhalten an alten Standards ist nicht wirklich das Ding des Vierers. Aus diesem Grund lässt sich das Quartett auch nicht an einem bestimmten Stil festmachen. So wechselt man im Minutentakt zwischen improvisierten und komponierten Teilen, zwischen traditionellen Jazzstandards und neuen Interpretationen. Mal gibt man sich sanft groovend, mal hochenergetisch.
Falb Fiction spielen Jazz in einer zeitgemäßen Form, wie er sonst nur selten anzutreffen ist. Viola Falb verbindet problemlos Altes mit Neuem und Eingängiges mit Komplexität in einer unnachahmlichen Weise. Daher ist es auch kein Wunder, dass gerade sie 2008 mit dem Hans Koller Preis ausgezeichnet wurde.(mt)
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