DON’T GO – „Jasmine“

Ein Duo, das den Klang des Pop auf wirklich aufregende Art zu interpretieren weiß: anspruchsvoll, verspielt, experimentell, vielschichtig, reduziert und dennoch vom ersten Ton an ins Ohr gehend. Das Wiener Zweiergespann DON’T GO legt mit seinem Debüt „Jasmine“ (Seayou Records) auf jeden Fall schon einmal einen eindrucksvollen Start hin.

Cover "Jasmine"
Cover “Jasmine” (c) Olena Newkryta

Nun, der typische Pop klingt dann doch etwas anders. „Jasmine“, das Debüt des in Wien ansässigen Duos Don’t Go, ist ein Album, das durch Ruhe und einen eher zurückhaltenden Zugang in Schwingung gerät und seine fesselnde Kraft aus dem Reduzierten entwickelt. Nina Jukić (Gesang, Piano, Synthesizer) und Alexander Forstner (Schlagzeug, Gitarre), die beiden Köpfe hinter Don’t Go, verzichten bewusst auf jedes ausufernde Schauspiel, stattdessen beschränken sie sich in ihren Songs auf das Wesentliche und brechen diesen – auch wenn es mal tanzbar wird – auf einen leisen, fragilen und zugleich auch experimentellen (Elektro-)Popsound mit leicht triphoppigen Anleihen herunter, der wahnsinnig viel Atmosphäre und Gefühl transportiert.

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Anspruchsvoller Pop, der unterhält wie auch fordert

Dem kroatisch-österreichischen Duo – das auch privat verbunden ist und bei ihrem Debüt mit der Produzentin Sophie Lindinger (Leyya, My Ugly Clementine) zusammengearbeitet hat – gelingt es, aus den vermeintlich wenigen Elementen musikalisch etwas sehr Abwechslungsreiches und zugleich Unvorhersehbares zu formen, einen Ton, der mit jeder Nummer – ob in der Stimmung nun melancholisch und nachdenklich oder auch einmal hoffnungsfroh – einen anderen Akzent setzt und den klanglichen und emotionalen Raum dafür bietet, wirklich tief in das Geschehen einzutauchen.

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Don’t Go zeigen sich auf „Jasmine“ als ein Duo, das seine eigenen Ideen verfolgt und auch mutig ist, diese umzusetzen. Was Nina Jukić und Alexander Forstner auf ihrem Album zu Gehör bringen, ist vielschichtiger Pop mit Tiefgang, der einfach hängen bleibt und zudem unterhält wie auch fordert. Ein wirklich mehr als nur gelungenes Debüt.

Michael Ternai

 

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Links:
Don’t Go
Don’t Go (Facebook)
Seayou Records