Donauwellenreiter zu Gast im Theater Drachengasse

Die Donauwellenreiter gelten in der heimischen Weltmusikszene als die Aufsteiger des Jahres 2012. Und das auch vollkommen zu Recht. Die Musik des aus Thomas Castañeda, Niko Zaric und Maria Craffonara bestehenden Trios nämlich steht für einen Sound, welcher vor allem in einer immensen  klanglichen Vielfalt seinen Ausdruck findet. Als ob es nichts Selbstverständlicheres gäbe, durchwandert das sich zu allen Seiten hin sehr offen zeigende Dreiergespann die verschiedensten musikalischen Welten mit dem Ziel, aus jeder das Spannendste mitzunehmen, um letztlich aus all den verschiedenen Elementen eine sehr eigenständige und facettenreiche Klangsprache zu erschaffen. Das im vergangenen Jahr erschienene Erstlingswerk „Annäherung“ offenbart sich als ein sehr gelungenes Beispiel dafür, welch schönes und erfrischend anders klingendes Hörerlebnis entstehen kann, löst man sich einmal wirklich von allem traditionellen Denken, welches oftmals den Weg zu etwas Neuem versperrt. Die nächste Gelegenheit, das inzwischen auch das Ausland bereisende Trio hierzulande zu erleben, gibt es am 16. Jänner im Theater Drachengasse in Wien.

So also kann Musik erklingen, unterwirft sich eine Band einmal nicht den gängigen Mustern und Begrifflichkeiten. Die Donauwellenreiter sehen, und dieser Eindruck verstärkt sich beim Durchhören ihrer Stücke, stilistische Grenzen einzig als Herausforderung, diese einfach zu überwinden. Nicht, dass auf diese Idee nicht auch schon andere MusikerInnen und Formationen gekommen wären, die Leichtfüßigkeit, Eleganz und das Gefühl aber, welche Thomas Castañeda (Piano, Melodika), Niko Zaric (Akkordeon) und Maria Craffonara (Stimme, Violine) in ihrem Tun an den Tag legen, zeugen dann doch von einem über das gewöhnliche Maß hinausgehende Musikverständnis.

Donauwellenreiter – Für Sela by mica

Der Stil des überaus experimentierfreudigen Dreiergespanns im Ergebnis ist einer, welcher sich so ziemlich allen bekannten Mustern  enthebt: In ihm trifft Altes trifft Neues, E- auf U-Musik, Traditionelles auf Zeitgenössisches, Komponiertes auf Improvisiertes, alpine Folklore auf Klassik, Jazz auf Pop, Minimalistisches auf Orchestrales, in deutscher Sprache vorgetragene Texte auf solche in ladinischer und serbischer und, und, und. Eine Mischung also, wie sie wohl unvorhersehbarer, konventionsloser, interessanter und auch eigenständiger wohl kaum erklingen kann.

Zu einem sehr stimmungsvollen Hörerlebnis erwächst die Musik der Donauwellenreiter auch live. Daher sei jedem auch ans Herz gelegt, einmal einem Konzert dieser hoffnungsvollen Combo beizuwohnen. Es lohnt sich. (mt)

Foto Donauwellenreiter: Michael Goldgruber