Da haben sich zwei Musiker gefunden, die anscheinend wirklich zusammengehören. ATANAS DINOVSKI und PAUL SCHUBERTH – zwei junge österreichische Akkordeonisten, über deren außergewöhnliches Talent man eigentlich nicht mehr allzu viele Worte verlieren muss – öffnen auf ihrem nun erscheinenden Debüt „Improvikationen“ (Alessa Records) der musikalischen Offenheit in virtuoser Weise alle Tore.
Atanas Dinovski und Paul Schuberth zelebrieren die musikalische Freiheit in Reinkultur. Die Frage nach einer Verortung ihrer Musik in eine bestimmte stilistische Kategorie kann man getrost sein lassen. Die beiden Akkordeonisten wissen sich in allen musikalischen Umgebungen leichtfüßig und mit elegantem wie virtuosem Schritt zu bewegen. Sie treten in ihren Stücken – bei ihnen handelt es sich überwiegend um Neubearbeitungen alter Traditionals aus den unterschiedlichsten Regionen Europas – als Brückenbauer auf, die es auf beeindruckende Weise verstehen, Unterschiedlichstes und noch so fern Auseinanderliegendes in Einklang zu bringen. Die Ingredienzen ihrer ungemein bunten und facettenreichen musikalischen Mischung reichen vom Jazz über Einflüsse aus diversesten Folkrichtungen des Nordens und den Klängen des Balkans bis hin zum Tango und zur Neuen Musik. Auch vor waghalsigen Improvisationen scheut das Zweiergespann nicht zurück.
Ein fesselndes musikalisches Feuerwerk
Es ist nicht so, dass nicht auch andere Formationen die stilistische Vielfalt praktizieren, die leidenschaftliche, frische, unkonventionelle und mitreißende Art aber, mit der diese beiden Akkordeonisten zu Werke gehen, die ist es, die den Unterschied ausmacht. Atanas Dinovski und Paul Schuberth vollführen virtuose musikalische Kunststücke und lassen ihre Finger in einem Tempo über die Tasten ihrer Instrumente flitzen, dass einem im wahrsten Sinne des Wortes die Puste wegbleibt. Es gibt aber auch die ruhigen und reduzierten Momente, die weiten und sich stetig steigernden lyrisch-gediegenen Bögen, die einen sanft und gefühlvoll erfassen und in andere Sphären wegschweben lassen.
Atanas Dinovski und Paul Schuberth zeigen sich auf ihrem Erstlingswerk „Improvikationen“ als ein kongenial zusammenwirkendes Zweiergespann, das es wirklich versteht, ein fesselndes musikalisches Feuerwerk zu entzünden. Ihre Nummern sind ein ständiges, von gefühlvollen Melodien getragenes Auf und Ab, sie sind zutiefst emotionale und keiner Worte bedürfende musikalische Reisen, die den Kopf und auch die Seele gleichermaßen ansprechen. Wirklich schön.
Michael Ternai
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