Spannende und höchst unterhaltsame Musikerlebnisse sind Konzerte des Zweiergespanns Die Strottern in der Regel eigentlich fast immer. Als Wienerlied-Formation, die es mit der Tradition nicht ganz so eng nimmt und sich auch immer wieder zu anderen Stilen hin öffnet, zeigen sich Klemens Lendl (Gesang & Violine) und David Müller (Gesang & Gitarre) mitverantwortlich dafür, dass das gesamte Genre in den vergangenen Jahren eine Art Renaissance erleben durfte. Bekannt sind die beiden auch dafür, dass sie sich gerne auch einmal mit MusikerInnen und KünstlerInnen anderer Richtungen zusammentun. Man denke nur an die Kooperationen mit der Jazzwerkstat Wien, dem Ensemble Mikado oder dem Poeten Peter Ahorner. In ihrem Projekt Die Strottern & Blech erweitern Lendl und Müller erweitern ihr Duo durch eine Bläserfraktion bestehend aus Martin Eberle und Martin Ptak zu einem Quartett, um ihre ohnehin schon überaus facettenreiche Interpretation des Wienerlieds noch abwechslungsreicher erklingen zu lassen. Die Gelegenheit, sich vom Ergebnis der Zusammenarbeit mit den zwei Bläsern zu überzeugen, gibt es nun im Rahmen einer kurzen Konzertreise durch Österreich. Die erste Station ist der Stadtsaal in Wien am 19. März.
Die Strottern sind immer wieder für eine Überraschung gut. Glaubt man, jetzt wären Klemens Lendl und David Müller mit dem, was sie alles schon aus dem Wienerlied gemacht haben, zufrieden, versuchen sich die beiden auch sogleich schon an einem anderen Projekt, in dem die originale Wiener Musik erneut einem neuen Kontext zugeführt werden soll. Haben sie zum Beispiel einst mit Mitgliedern der Jazzwerkstatt Wien die traditionelle Schrammelmusik mit dem Jazz verbunden, schlagen die sie gemeinsam mit Martin Eberle (Trompete, Flügelhorn) und Martin Ptak (Posaune, Harmonium) die Brücke hin zur (alpinen) Volkmusik.
Was Die Strottern in diesem erlesenen Quartett unternehmen, ist das kunstvolle und von allen Scheuklappen befreite Zusammenführen zweier auf den ersten Blick doch sehr unterschiedlicher Musikwelten, die aber durch das kunstvolle und kreative Wirken der Beteiligten auf wirklich beeindruckende Weise zusammenwachsen. Die urbane Klangvielfalt, in ihren unzähligen Stilen und Ausrichtungen zum Ausdruck gebracht, und die ländliche bzw. alpine Musiktradition vereinigen sich in einer eigenwilligen und jedem Dogma enthobenen Sprache, in einer, die vor allem in einer großen musikalischen Vielfalt ihren Ausdruck findet. Eine spannende Angelegenheit. (mt)
Die Strottern & Blech live
19.03. Stadtsaal, Wien
21.03. Wirtshaus Lohninger, Fornach
29.03. Spielboden, Dornbirn
05.04. Syrnau, Zwettl
Die Strottern & Blech – © Astrid Bartl
Die Strottern