Unter Begeisterungsstürmen haben DIE BUBEN IM PELZ 2015 das New York der 1960er-Jahre nach Österreich verlegt und mit der Wien-Version von „The Velvet Underground & Nico“ ihr Debütalbum als eigenes musikalisches Substrat etablieren können. Bereits mit dem Vorgängerprojekt NEIGUNGSGRUPPE SEX, GEWALT & GUTE LAUNE stellte das Duo unter Beweis, dass Cover-Versionen – wie beispielsweise „Video Spü“, das nicht nur Fans von LANA DEL RAY ansprach – zu den Spezialitäten von DAVID PFISTER und CHRISTIAN FUCHS gehören. „Katzenfestung“ (Noise Appeal Records) heißt die neue Scheibe der ambitionierten Truppe, die es erstmals wagte, ausschließlich selbst verfasste Stücke zu veröffentlichen. Das Release-Konzert findet am 16. Juni 2017 im WIENER VOLKSTHEATER statt. Im Gespräch mit Julia Philomena sprach die Band über ihre ambivalente Liebe zu den kleinen Samtpfoten, die Entäußerung als Privileg, das Gefühl von Apokalypse und das Tanzen nahe dem Abgrund.
Mit „Katzenfestung“ verabschieden sich Die Buben im Pelz vorerst von der Neuinterpretation diverser Hymnen des kollektiven Gedächtnisses. Warum?
David Pfister: Zu dem Zeitpunkt, als Christian und ich Die Buben im Pelz gegründet haben, gab es bereits erste eigene Nummern. Es war uns beiden klar, dass nach einer Cover-Platte nicht noch weitere Covers folgen werden, zumindest nicht in Form einer kompletten LP. Das erste Album ist ein so großes Fundament gewesen, das nicht monumentaler hätte werden können.
Christian Fuchs: Außerdem hatten wir die Ambition, eigene Texte zu schreiben. Nach dem musikalischen Statement von „Die Buben im Pelz & Freundinnen“ haben wir den Übergang als sehr schlüssig empfunden.
Im Zuge der Veröffentlichung von „Die Buben im Pelz & Freundinnen“ haben Sie der Tageszeitung Die Presse versichert, dass das Scheitern immer einkalkuliert ist. Inwiefern trifft diese Aussage noch zu?
David Pfister: Mit eigenen Liedern verhält sich die Angst zu scheitern natürlich anders. Aber sie ist trotzdem da. Wenn man Musik macht, tanzt man immer am Abgrund. Man spielt Roulette mit der Befindlichkeit, dem Risiko und Ähnlichem. Anders wäre es auch seelenlos. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Christian Fuchs: Vielleicht ist es diesmal sogar das größere Risiko, zumal sich das Debütalbum ja gut etabliert hat. Die Reaktionen aus Deutschland beispielsweise waren alle positiv und die Leute fragten nach, wer jetzt als Nächster an die Reihe kommen wird. Beatles? Stones? Wenn wir jetzt scheitern, dann aber mit Sicherheit stolz!
Ralph Wakolbinger: Außerdem sagt niemand, dass es nicht wieder einmal Cover-Songs von uns geben wird. Diese Band basiert mit dem Velvet-Underground-Album quasi auf einem Cover. Wenn es nicht die ursprüngliche Idee der Neuinterpretation gegeben hätte, würde es weder Die Buben im Pelz noch ihren Sound geben.
David Pfister: Man kann sicher sagen, dass es die Idee gewesen ist, sich mit dem ersten Album eine Identität zu schaffen. Das ist geglückt und jetzt können wir weitermachen.
David Pfister, Sie arbeiten mit Christian Fuchs seit mittlerweile 14 Jahren zusammen. Inwiefern hat sich die Dynamik im Laufe der langjährigen Zusammenarbeit verändert?
David Pfister: Stark! Unsere erste gemeinsame Band, die Neigungsgruppe Sex, Gewalt & Gute Laune, war ein Projekt von Christian, Fritz Ostermayer, Robert Zikmund und mir. Das Nachfolgeprojekt „Die Buben Im Pelz“ haben wir zunächst zu dritt mit unserem Produzenten Bernd Heinrauch realisiert. Inzwischen bestehen die Buben aber zusätzlich aus den fixen Bandmitgliedern Christof Baumgartner, Ralph Wakolbinger und Markus Reiter. In dieser Konstellation haben wir sehr viel live gespielt und sind von einem Projekt zu einer Band gewachsen und so war die Arbeit am Album „Katzenfestung“ im Kollektiv auch wieder eine andere Erfahrung. Die Arbeit ist leichter geworden, weil wir Routine bekommen haben.
„Alle sind grantig, verdrossen und wollen sich am liebsten nicht mehr aus dem Haus bewegen. Auf dieser Empfindung basiert das Album.“
2015 standen mit der Adaption von Velvet Underground vor allem auch die Parallelen der Grundstimmungen von New York und Wien im Vordergrund. Welche Atmosphäre galt es diesmal festzuhalten?
Christian Fuchs: Auch wenn mit dem Ablegen einer Vorlage natürlich die geografische Referenz keine gar so große Rolle mehr spielt, kann man natürlich immer noch gewisse Parallelen feststellen. Die untergründige Hysterie und zugleich tiefe Müdigkeit gibt es immer noch in beiden Städten.
Diesmal stand aber vor allem eine Stimmung im Vordergrund, die sich hierzulande verbreitet hat. Die Stimmung des vergangenen, endlosen Bundespräsidenten-Wahlkampfs hing so lange in der Luft. Dem konnte sich schlussendlich ja wirklich niemand mehr entziehen. Auch wenn mittlerweile eine Entscheidung gefallen ist, hält dieser merkwürdige Gemütszustand der Bevölkerung natürlich weiterhin an. Alle sind grantig, verdrossen und wollen sich am liebsten nicht mehr aus dem Haus bewegen. Auf dieser Empfindung basiert das Album. David und ich haben unabhängig voneinander Texte geschrieben, die wir uns gezeigt und vage vorgesungen haben. Dabei hat sich ein Motiv herauskristallisiert. Davids Song „Katzenfestung“ hat mir vom Titel her schon so gut gefallen, dass ich meinte, das sei doch ein idealer Albumname.
David Pfister: Es gab in weiterer Folge überhaupt viele Momente, die das Album inhaltlich symptomatisch geprägt haben. Wir haben die Platte letzten Sommer aufgenommen, unter anderem zu dem Zeitpunkt, als in der Türkei der blutige Putschversuch stattgefunden hat. Als wir davon mitbekommen haben, sind wir tatsächlich mit Katzen im dunklen Studio gesessen und haben auf fast groteske Weise die Apokalypse erlebt. Es war schon letztes Jahr klar erkennbar, dass nicht nur wir, sondern alle in das Biedermeier flüchten. Dass nur noch die Liebsten und Liebenden das wichtigste sind, weil man dem Rest mit Ignoranz begegnet.
Christian Fuchs: Es hat sich inhaltlich schnell ein roter Faden einwickelt, der nicht am Reißbrett entstanden ist.
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Und aus welcher Motivation heraus sind die beiden doch eher untypischen Liebeslieder „Delirium“ und „Antichrist“ entstanden?
Christian Fuchs: Bei Velvet Underground haben wir auch schon versucht, eine Interpretation dieser Songs zu vertonen. Also nicht nur die Übersetzung ins Wienerische, sondern auch die inhaltliche Transformation. Da ich kein praktizierender Sadomasochist bin, haben wir „Venus im Pelz“, die Geschichte von Sacher-Masoch, quasi zur Gänze auf das Liebesdrama zusammengeschmolzen. Auf der anderen Seite ist bei „Renn, renn, renn“ eine Wortspielerei im Vordergrund gestanden und weniger eine persönliche Geschichte. Das war bei „Katzenfestung“ auch so ähnlich. Es gibt ganz Persönliches und auf der anderen Seite fiktive Bilder. Der „Antichrist“ ist beispielsweise inhaltlich immer klarer geworden, nachdem auch die Albumrichtlinie feststand. Es geht um ein Pärchen, das sich von der Gesellschaft abkapselt und in einer Blase lebt. Eigentlich sehr ähnlich gewisser Liebesmodelle von Michael Haneke. Ich hatte das Bild einer Altbauwohnung im Kopf, leere Räume, durch die eine Kamera fährt und schließlich im Badezimmer endet, in dem zwei blutüberströmte Menschen liegen. Also ein Lied über den gemeinsamen Suizid. Man kann das natürlich auch ganz anders hören und interpretieren, aber für mich war sicher eine Joy-Division-Atmosphäre präsent.
„Alles Leben ist Chemie“ ist hingegen wahrscheinlich das positivste Lied, das ich je geschrieben habe. Die Nummer hat unseren Produzenten sehr verstört, weil er diese rosige Seite gar nicht von mir kannte [lacht]. Das ist ein Spiegel meiner aktuellen Lebensauffassung, die sich wahrscheinlich dem Schlager-Genre annähert [lacht].
Aber egal wie nah oder fern mir meine Nummern stehen, mithilfe der Musik versuche ich immer, der Wahrheit zu entfliehen und der Entschlüsselung zu entkommen. In diesem Sinne will ich bei der Frage des persönlichen Bezugs dann in jedem Fall gerne lügen, weil ich gar nicht darüber reden kann. Ich könnte auch nie einen Roman schreiben. Der müsste autobiografisch sein, weil mein eigenes Leben das ist, was ich zu sagen habe. Der Roman wäre dadurch zwangsläufig so boshaft und ehrlich, dass sich vermutlich der halbe Freundeskreis von mir abwenden würde [lacht]. Bei Songs geht sich das aus. Da kann ich abstrahierter arbeiten und besser kaschieren. Da ist das Reale leichter zu verpacken.
„Manchmal sind die Lieder für das eigene Leben sehr charakteristisch und manchmal gar nicht.“
David Pfister: Wenn man sich den Spaß erlaubt, Musik frei von kommerziellem Interesse zu machen, geht es natürlich um die künstlerische Masturbation, die Entäußerung und schlussendlich die eigene Erleichterung. In diesem Sinne besteht die Ambivalenz meiner Liebeslieder genauso wie bei Christian. Manchmal sind die Lieder für das eigene Leben sehr charakteristisch und manchmal gar nicht. „Für immer“ ist beispielsweise sehr fern, weil ich nicht heroinsüchtig bin und keine Geliebte mit tausend Katzen habe. Das sind Szenen, die einfach als starker Träger emotionaler Befindlichkeiten fungieren. Da muss man wie ein Maler arbeiten, der sich unterschiedlicher Farben bedient. Selbst erlebte Erfahrungen sind da ein großes Kapital, aber trotzdem bedarf es der Imagination. Interessant ist aber trotzdem, dass „Für immer“ auch eine sehr große Romantik und Lebenslust in sich trägt. Eindeutig wäre langweilig.
Stichwort Erfahrungen: Sie haben für „Katzenfestung“ wieder mit diversen Kolleginnen und Kollegen zusammengearbeitet. Wieso ist das Involvieren anderer Musikerinnen und Musiker fast zu einer Prämisse geworden?
Christian Fuchs: Als die „Geisterstadt der lebenden Toten“ entstanden ist, hat sich uns Voodoo Jürgens gedanklich fast aufgedrängt. Wir haben an eine Stimme gedacht, die sich im Prä-Austropop verortet, die sich quengelnd und predigend anhört. Da gibt es natürlich nur eine. Und wir wären doch blöd, wenn wir auf diese verzichten würden. Wir haben den Voodoo gefragt, der konnte mit dem Song etwas anfangen und hat freundlicherweise Ja gesagt. Nur das von uns angedachte, schlimme Schicksal der Babys wollte er ändern. Daher die finale Zeile „Nur die Kinder lauf’n g’schwinder, weil die san no net ganz tot“.
David Pfister: Die Zusammenarbeit mit der Bunny-Lake-Sängerin Teresa Rotschopf hat sich angeboten, weil Christian ja mit ihr in der Band spielt.
Christian Fuchs: Das war sozusagen eine Eigen-Hommage. Ich habe unsere Bunny-Lake-Nummer „All that Sex“ ins Deutsche übersetzt und daraus „Der ganze Sex“ gemacht. Es ist zwar ein ganz anderes Lied geworden, aber Teresa wollte ich behalten.
David Pfister: Nach all den Jahren der musikalischen Zusammenarbeit, der Überschneidungen und Freundschaften hat sich die Aufnahme mit Kolleginnen und Kollegen sehr schön angefühlt.
„Der Blitz“ war der letzte Song, den Sie mit Ihrer ersten Band Neigungsgruppe Sex, Gewalt & Gute Laune auf dem Album „Loss mas bleibm“ aufgenommen haben. Er ist nun als vorletzte Nummer auf „Katzenfestung“ inkludiert.
David Pfister: Gegen Ende der „Katzenfestung“-Aufnahmen war die Stimmung, die sich wie gesagt immer deutlicher in unseren Köpfen manifestiert hat, schon so einschlägig, dass uns dieses alte Lied wieder eingefallen ist, das den Gestus der „Katzenfestung“ eigentlich perfekt auf den Punkt bringt. Dann haben wir uns, ähnlich wie bei „Der ganze Sex“, einfach selbst gecovert und das Lied aktualisiert. Der Text ist der gleiche geblieben, musikalisch haben wir es aber völlig neu arrangiert. Das war eine gute Möglichkeit, einem für uns sehr wichtigen Lied eine neue Plattform zu bieten.
Auf „Blitz“, der sich ankündigenden Apokalypse, folgt aber noch eine weitere Nummer. Ist das letzte Lied als Entwurf eines positiven Totenreichs zu verstehen?
David Pfister: Das ist eine schöne Interpretation. Ich habe an ein Paradies für die wenigen Überlebenden nach der Apokalypse gedacht, in diesem Sinne also schon. Deshalb hat sich für diese Nummer auch die englische Sprache angeboten, weil sie ganz klar über einen anderen Ort berichtet.
Ralph Wakolbinger: Ich finde es spannend, über die positive Seite des Albums zu reden, weil mir diese bis dato nicht ganz bewusst gewesen ist [lacht],
Christian Fuchs: Joy Division sind heilig aufgrund ihrer Dunkelheit, aber New Order schaffen es – ich glaube, sogar laut Eigendefinition –, die Dunkelheit nach Ibiza zu holen. So ähnlich kann man vielleicht auch unsere positiv gemeinten Nummern verstehen.
„Aber wir sind völlig unironisch an diese positiven Aspekte des Albums herangegangen.“
„Wir tanzen bis zum Gartenzaun / der Teifl winkt vom Birnenbaum.“ Ist der Song „Endloser Sommer“ ähnlich euphorisch?
David Pfister: Das wird nach „Katzenfestung“ die erste offizielle Single. Wir haben dazu bereits das Musikvideo gedreht und das war in jeder Hinsicht eine interessante Erfahrung. Freier Himmel, frische Luft – ganz neu und sehr positiv, ja [lacht]!
Aber wir sind völlig unironisch an diese positiven Aspekte des Albums herangegangen. Ich finde überhaupt, dass die Buben im Pelz nicht zynisch gemeint sind.
Aber etwas Ironie steckt dann doch in der Katzen-Metapher? Warum dienen ausgerechnet diese Tiere als Maskottchen?
David Pfister: Die sind einfach zum Sinnbild des simplen Blickes auf ein liebes Foto geworden – anstelle einer Auseinandersetzung mit den wirklich ernsten Themen des Lebens. Man wischt die Trump-Nachricht weg und schaut sich lieber Katzerln an. Das habe ich in meinem Umfeld gut beobachten können. Das machen alle und ich verstehe es auch bis zu einem gewissen Grad. Die Katzenfotos von Buben im Pelz sind halt eher die eigenen Songs. Wir ziehen uns in die Musik zurück.
Ralph Wakolbinger: Wobei mit der Musik schon auch die Studiokatze einhergeht.
David Pfister: Tragischerweise ist unser treuer Begleiter im Zuge der Aufnahmen verstorben.
Mein Beileid! Wie kann man sich konkret den Aufnahmeprozess und die Studioarbeit vorstellen?
David Pfister: Zuerst kam das Wort. Christian und ich hatten die Texte und dazu vage Melodien. Am Computer habe ich Layouts gebastelt, akustische Gerüste, die wir uns dann im Studio angeschaut und bearbeitet haben. Dann wurden die Demos aufgenommen und die Musikerinnen und Musiker hinzugeholt. Wir haben in mehreren Etappen einen Sommer lang am Album gearbeitet. Eigentlich sehr klassisch.
Christian Fuchs: Weniger klassisch war das Studio in der Südsteiermark. Das ist nämlich eine alte, umgebaute Mühle, die unserem Produzenten Bernd Heinrauch gehört. Mit ihm und keinem anderen arbeite ich jetzt schon seit zehn Jahren. Jede Band und jedes Projekt von mir verschleppe ich in diese steirische Idylle. Das Studio liegt nämlich mitten in der Natur in einem großen Wald. Die Landschaft ist sehr prägend, aber auch Bernd Heinrauch selbst. Er ist ein Multiinstrumentalist, der sich selbst immer einbringt, was uns sehr recht ist, weil uns sein Geschmack und sein Stil gut gefallen. Außerdem kenne ich kaum einen anderen, der ein so weites Spektrum an Musik beherrscht.
Am 2. Mai 2017 wurde mit „Katzenfestung“ die erste Single des neuen Albums veröffentlicht. Beim dazugehörigen Musikvideo führte der junge Jim Holderied Regie. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Christian Fuchs: Das ist der Sohn eines guten Freundes und ich verfolge sein Heranwachsen als Regisseur schon länger. Der ist jetzt erst 19 Jahre alt, Student an der Filmakademie und – wie sein Vater – ein absoluter Kultur-Nerd. Im letzten Jahr habe ich einen seiner neuen Filme im Kino gesehen und war von seinem Talent sehr beeindruckt. Vergangenen Sommer hat er gemeinsam mit einem Freund einen zweistündigen Actionfilm in Vietnam gedreht, ganz ohne Budget oder Produktionsfirma. Das hat mir so imponiert, dass wir beschlossen haben, unser Video von Jim drehen zu lassen.
David Pfister: Und das ging auch sehr flott. Wir haben uns eigentlich nur zweimal getroffen. Einmal, um die Idee zu besprechen, und das zweite Mal, um zu drehen. Das Konzept mit den Katzenpuppen hat anfangs noch ein Schmunzeln ausgelöst, mir ist das Lachen aber relativ schnell vergangen.
Christian Fuchs: Ich habe meinen Job als Puppenspieler sehr ernst genommen [lacht]. Ich habe den David sehr attackiert und das war für alle Beteiligten unangenehm.
David Pfister: Das war schrecklich [lacht]! Dauernd wurde mir etwas ins Gesicht gespritzt.
Und was kommt jetzt nach der Apokalypse? Was wird mit den Buben im Pelz in Zukunft passieren?
Christian Fuchs: Ich kann immer nur bis zum Albumende denken, weiter schaffe ich es nicht. Die Zeit macht es außerdem schwierig, kontinuierlich an der Musik, an den Texten weiterzuarbeiten.
David Pfister: Man denkt darüber auch einfach nicht nach, was nicht heißt, dass wir nicht weitermachen wollen. Unser Privileg ist es, Musik nicht machen zu müssen. Bei jedem Projekt bin ich gedanklich und physisch sehr gegenwärtig. Ich hebe mir keine Reserve oder Material für die Weiterreise auf. Ich entäußere mich so total, dass unmittelbar danach nichts übrig bleibt – denn jeder weiß: Die Muse küsst nach keinem Stundenplan.
Vielen Dank für das Gespräch.
Julia Philomena