Die Freistunde präsentiert Lana Cencic & Ensemble

Ein mit größter Wahrscheinlichkeit  sehr abwechslungsreicher Musikabend, der dem Publikum wohl so manche neue Sichtweise auf den Begriff des Jazz eröffnen wird,  steht am 4. Oktober in der “Freistunde” im mica-music austria in Wien auf dem Programm. Zu Gast ist mit einem von der Vokalistin Lana Cencic angeführten Sextett eine Formation, die keinerlei Scheu zeigt, auch einmal die anderen und den herkömmlichen Formaten entgegengesetzte Pfade zu beschreiten. Was von Lana Cenicic im großen Stil geprobt wird, ist die innovative, von allen Scheuklappen befreite, kunstvolle und dezent gehaltene Neudeutung des stimmlich geprägten Jazz.

Nein, mit dem uninspirierten Zitieren bekannter traditioneller Jazzstandards dürfen die BesucherInnen an diesem Abend nicht rechnen.  Dafür agiert das junge Bandkollektiv einfach zu sehr abseits aller Normen. Indem die in Zagreb geborene und aktuell in Wien und New York lebende Vokalistin ihre Stimme als zentrales Instrument einsetzt, erweitern sich klarerweise auch das klangliche Spektrum sowie die musikalischen Variationsmöglichkeiten, es eröffnet sich ein weites musikalisches Feld, welches den Beteiligten den notwendigen Raum bietet, sich von allen traditionellen Begrifflichkeiten und Vorstellungen loszulösen und sich frei zu entfalten. Was Lana Cencic mit ihren jungen talentierten KollegInnen Mira Lu Kovacs (Stimme), Golnar Shahyar (Stimme), Peter Rom (E-Gitarre), Raphael Preuschl (E-Bass) und Wolfi Rainer (Schlagzeug) zu zelebrieren gedenkt, sind die kunstvolle und vielschichtige musikalische Interaktion, das immerwährende Zuwerfen und Weiterverarbeiten von Ideen sowie das virtuose Jonglieren mit unterschiedlichen Elementen, das vor allem in vielen spontane Wendungen und Richtungsänderungen seinen Ausdruck finden soll.

Irgendwelche bestimmte Vorgaben, wohin die Reise gehen soll, wird es nicht geben. Die MusikerInnen werden sich von Lana Cencic`s gesanglicher Performance und deren Stimmexperimenten einfach leiten lassen und sie mit ihrem vielschichtigen und stimmungsvollen Spiel durch die verschiedensten akustischen Landschaften, welche mal mehr, mal weniger im Jazz angesiedelt sind, begleiten. Vielmehr als es in dieser Konstellation um das endgültige Resultat geht, definiert das Bandkollektiv für sich mehr den Weg als das Ziel, den kreativen Entstehungsprozess an sich, welcher unterschiedlichste klangliche Blüten treiben kann.

Liebhaber anspruchsvoller und innovativer Soundarbeiten sind bei diesem Konzert also bestens aufgehoben, bietet es doch mit großer Sicherheit ein Klangerlebnis, das für das eine oder andere musikalische Aha sorgen wird. (mt)

Links:
Lana Cencic