Die Freistunde präsentiert Benny Omerzell & Miki Liebermann

Die allwöchentlich im mica stattfindende und sich einer immer größerer Beliebtheit erfreuende „Freistunde“ versteht sich als ein Ort des musikalischen Experiments und der stilistischen Grenzgänge. Und genau solche dürften auch am 17. Oktober auf dem Programm stehen, sind mit dem Pianisten und Keyborder Benny Omerzell und der Gitarristin Miki Liebermann doch zwei MusikerInnen zu Gast, die sich bekanntermaßen in ihrem Tun schon einmal gerne über alle Dogmen der musikalischen Tradition hinwegsetzen.

Von dem Aufeinandertreffen dieser beiden MusikerInnen lässt sich im Vorhinein vielleicht nur eines mit Bestimmtheit sagen, es kann alles passieren. Wer mit den verschiedenen Projekten von Benny Omerzell und Miki Liebermann vertraut ist,  kann sich auch ausmalen, warum das so ist. Beide zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie sich in ihrem Schaffensdrang von stilistischen Fragestellungen nicht wirklich leiten und bestimmen lassen. Vielmehr ist es die vollkommene und von allem Scheuklappendenken losgelöste musikalische Freiheit, die sie mit Vorliebe praktizieren. Der 1984 in Vorarlberg geborene Pianist und die Wiener Gitarristin fühlen sich, wie sich schon oftmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, in den unterschiedlichsten Spielformen und Kontexten wohl, egal ob nun im Jazz, im Wienerlied, im Blues, im Pop oder in einem experimentellen Umfeld, und wissen fast überall eine exzellente Figur zu machen. Ein Umstand also, der es nicht wirklich einfach macht, exakt vorherzusagen, welche Richtung die beiden im Duo tatsächlich einzuschlagen gedenken.

Benny Omerzell, der unter anderem bei Ulrich Drechsler, dem Jazzorchester Vorarlberg und der Avantgarde-Jazzformation Kompost 3 in die weiß-schwarzen Tasten schlägt, und Miki Liebermann, die einst Kurt Ostbahns Chefpartie angehörte, viel mit Peter Rosmanith zusammenspielte und aktuell für die bluesigen Klänge bei den 5/8erl in Ehr`n sorgt, werden wohl in einen lebendigen, an Facetten reichen und eigenwilligen musikalischen Dialog eintreten, der nicht unbedingt den traditionellen Ansätzen folgend, viele Räume für Improvisationen und andere Klangversuche bieten wird. Zu erwarten ist unter diesen Vorzeichen auf jeden Fall ein Musikabend voller Spielwitz und Spontaneität, eine Hörerlebnis, dass mit vielen überraschenden und spannenden Wendungen aufwarten und doch für einige Aha-Erlebnisse sorgen wird. (mt)