Mit dem Nino aus Wien gastiert am 20. Mai einer der Shootingstars der heimischen Singer/Songwriterszene in der Bunkerei. Dem jungen Liedermacher zur Seite steht an diesem Abend mit Robert “Räudig” Wolf, der Kopf der legendären Wiener Punk- und New-Wave-Band Chuzpe. Ein spannendes und mit Sicherheit höchst unterhaltsames Aufeinandertreffen zweier, mehr als dreißig Jahre auseinanderliegender Musikergenerationen.
Der Nino aus Wien ist kein virtuoser Könner an seinem Instrument. Ja und singen können vermutlich auf viele KünstlerInnen besser. Aber dennoch, der 22-jährige Liedermacher besitzt das gewisse Etwas, das ihn von vielen seiner KollegInnen unterscheidet. Seine Songs strotzen nur so vor Originalität und Eigenständigkeit. Bei ihm wirkt nichts aufgesetzt oder gespielt. Hinter ihm steht keine große Maschinerie, welche sein Schaffen in die „richtigen Bahnen“ lenkt.
Bislang hat der junge Songwriter mit „The Ocelot Show“ und „Down in Albern“ zwei Alben veröffentlicht, die von den Kritikern des Landes durch die Bank mit Lobeshymnen bedacht worden sind. Einer der großen Bewunderer des introvertierten Künstlers ist auch der renommierte österreichische in London lebende Musiker und Journalist Robert Rotifer, der große Stücke auf den jungen Wiener hält. Er lässt kaum eine Gelegenheit aus, den jungen Liedermacher in Interviews oder anderen Beiträgen positiv hervorzuheben.
Wobei die musikalischen Zutaten vom Nino aus Wien simpler nicht sein können. Eine Gitarre, seine Stimme und wunderbar poetisch „morbide“ Texte, in denen Alltagsbanalität und Weltklasse-Dichtkunst in einzigartiger Weise aufeinandertreffen. Auch zeigt er, ganz gegen den Trend, keinerlei Scheu vor dem Austropop.
Bewundernswert ist auch das Tempo mit dem der Liedermacher sich von einem Geheimtipp zu einer fixen Größe der heimischen Songwriterszene entwickelt hat. Ganze zwei Jahre sind seit dem Debüt vergangen und schon wird Nino als einer der heißesten Aktien gehandelt. Wobei den Künstler selbst der ganze Rummel wohl am wenigsten tangiert. Zumindest hat dies ganz stark den Anschein.
Und genau diese Einstellung verbindet den Nino aus Wien auch mit seinem Kollegen an diesem Abend. Wie der um viele Jahre jüngere Liedermacher verfolgte auch Robert “Räudig” Wolf immer seinen eigenen Weg. Mit seiner 1977 gegründeten Band Chuzpe schaffte der Gitarrist und Texter den Sprung aus dem Underground in die österreichischen Charts. Ein Ereignis, das dem Nino aus Wien vielleicht auch noch bevorsteht. (mt)