Ihr zehnjähriges Bandjubiläum begeht heuer die Tiroler Formation Dee Dolen. Um diesen höchst erfreulichen Umstand auch gebührend zu feiern, macht sich Truppe rund um die beiden Köpfe Ingrid Moser und Achim Kirchmair in den kommenden Wochen auf, ihre Musik österreichweit zum Erklingen zu bringen. Einen Namen gemacht haben sich Dee Dolen hierzulande mit ihrem zu allen Seiten hin offenen und sehr eigenwilligen musikalischen Ansatz. Tiroler Volkmusiktradition trifft auf Jazz, Pop und südamerikanisches Lebensgefühl. Wie vortrefflich all das zusammenpasst, davon kann man sich im Rahmen der im Februar stattfindenden Österreich-Tour überzeugen. Los geht es am 1. Februar im Pfarrheim im steirischen Loipersdorf. Die besten Momente dieser Konzertreise werden mitgeschnitten und auf einem „Live-Album verewigt.
Nein, die Musik der Dee Dolen kann man bei bestem Willen nicht in eine einzelne Schublade stecken. Dafür erleuchtet das musikalische Feuerwerk, welches die Band aus Tirol in ihren Stücken abbrennt, einfach zu bunt, zu farbenfroh, zu reich an unterschiedlichen stilistischen Nuancen. Die traditionelle Tiroler Klangtradition trifft auf jene facettenreiche Südamerikas, Folklore auf Jazz und Pop, eingängige, sich sofort in den Gehörgängen festsetzende, zwischen Lebenslust und Melancholie pendelnde Melodien auf mitreißende und hochenergetische Rhythmen. Was Ingrid Moser (Gesang) und Achim Kirchmair (Gitarre) entstehen lassen, ist ein ungemein vielschichtiges und abwechslungsreiches Sounduniversum, welches, sich ständig in Bewegung befindend, verschiedenste Formen annehmen kann.
Unterstützt von einer sich immer wechselnden, stets hochklassig besetzten Combo – unter anderem diesmal mit an Bord sind Christian Bakanic (Akkordeon), Peter Herbert (Bass) und Todd Isler (Percussion) – bearbeitet das Tiroler Duo mit viel Raffinesse, Fantasie, Dynamik und Experimentierfreude den Begriff der Weltmusik neu, enthebt diesen aus seinem ursprüngliche Kontext und lässt ihn in einem neuen, bislang nicht gehörten Klanggewand aufgehen. Crossover in Reinkultur nennt man das wohl, doch nur selten trifft diese Zuschreibung so sehr zu, wie in diesem Fall. Es macht schlicht Spaß den Nummern von Dee Dolen zu lauschen, offenbaren sie doch ein jedes Mal neue, faszinierende Geheimnisse.
Dee Dolen stehen für ein ungemein mitreißendes, spannendes und packendes Hörerlebnis, welchem man als aufgeschlossener und interessierter Musikliebhaber auf jeden Fall Gehör schenken sollte. Bleibt zu hoffen, dass Ingrid Moser und Achim Kirchmair mit ihrem Projekt nach den ersten zehn Jahren der heimischen Musikszene noch lange erhalten bleiben. (mt)
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