Ein wirklich ungemein erfrischendes und schon lange nicht mehr in dieser hohen Qualität gehörtes Lehrstück in Sachen Funk ist es geworden, das im Februar erschienene Solo-Debüt „Green Funk“ des in Wien lebenden Stuttgarter Bassisten Uwe Felchle. Erstklassig produziert warten die insgesamt vierzehn überaus spannend arrangierten und sofort zündenden Songs mit wunderbarsten Melodiebögen auf, die vom ersten Moment an in den Ohren hängen bleiben. Wiederholungen oder Ausfälle sind auf der CD keine zu finden. Einzig, was alle Tracks verbindet, ist dieser unnachahmliche und ungemein ansteckend wirkende Groove, der schlicht und einfach nur zum Abtanzen einlädt. So mitreißend hat Funk schon lange nicht mehr geklungen. Präsentiert wird das wunderbare Stück am 4. Mai im Wiener Badeschiff.
Wiewohl sein Name hierzulande allen noch nicht geläufig ist, hat Uwe Felchle in seiner inzwischen langjährigen Karriere bereits mit zahlreichen internationalen Größen wie etwa Frank Fahrian, DJ Tomekk und Gloria Estefan zusammengearbeitet. Erfahrungen hat er also schon mehr als genug gesammelt, und er versteht diese auch in sein Soloprojekt vortrefflich einzubringen. Er weiß einfach, wie man es anstellt, dass ein Song wirklich funktioniert. Zum überwiegenden Teil alle Instrumente selbst eingespielt, wandelt der gebürtige Stuttgarter auf einem klanglichen Pfad, der in tief in die siebziger Jahre zurückführt, in eine Zeit, in der Leute wie James Brown oder Sly Stone das Zepter in den Hitparaden geschwungen haben. Der Bassist beweist, dass Retro doch auch noch sehr unterhaltsam sein kann
Die Stücke von Uwe Felchle strotzen nur so vor Ideenreichtum, Abwechslung und vor allem Energie. Um irgendwelche Genregrenzen schert sich der inzwischen in Wien beheimatete Musiker nicht. Vielmehr wird von ihm ein Stil zelebriert, der Einflüsse aus unterschiedlichsten Richtungen und Musikepochen in Einklang bringt. So reicht das Repertoire ausgehend vom traditionellen Sound des Funk über Soul, Fusion und Jazz bis hin zum Pop. Trotz der nicht von der Hand zu weisenden Komplexität der Kompositionen finden die technisch anspruchsvollen Stücke dann doch schon nach kurzer Zeit ihren Weg in die Ohren der HörerInnen.
Perfekt abgerundet wird das Bild von erstklassigen Gastmusikern, die durch ihr Zutun, sei es nun im instrumentalen (Dean Brown, Phunkyman Eaton, Nikola Stanoseviv, Thomas Hechenberger, Adam Holzman, Rainer Scheithauer) oder gesanglichen (Hubert Tubbs, Markus Carr, Tony Tone, Blair Darby) Bereich, den Gesamtsound um weitere spannende Facetten erweitern. „Green Funk“ macht einfach Spaß, berührt es doch Kopf und Seele gleichermaßen.
Beim Konzert auf dem Badeschiff wird der gebürtige Deutsche von einem mit Harry Tanschek (Schlagzeug), Nikola Stanoseviv (Keyboards), Thomas Hechenberger (Gitarre), Alex Ackozaric ((Turntables) und Big John Whitfield (Gesang) herrausragend besetzten Ensemble begleitet. (mt)
Uwe Felchle Project