Das radio.string.quartet.vienna zu Gast im Kunsthaus Nexus

Ein Streicherquartett, das ganz bewusst einen ganz eigenen Weg geht und in seinen Stücken den stilistischen Bogen auf innovative Weise sehr, sehr weit zu spannen versteht, genau um ein solches handelt es sich beim radio.string.quartet.vienna. Seit vielen Jahren in der Szene nun schon eine Ausnahmestellung einnehmend, haben sich Bernie Mallinger (Violine), Cynthia Liao (Bratsche), Igmar Jenner (Violine) und Asja Valcic (Cello) längst auch international einen Namen machen können, was auch wenig verwundert, verstehen die vier MusikerInnen es doch, wie nur wenige andere, die klassische Quartett-Besetzung in Fragen der musikalischen Ausrichtung einer ganz neuen Deutung zuzuführen, in eine, die in ihren kraftvollen Ausdruck vor allem in einer immensen klanglichen Vielfalt  Die nächste Gelegenheit, das Vierergespann live zu erleben gibt es am 28. Februar im Kunsthaus Nexus in Saalfelden.

Egal im welchem musikalischen Kontext auch immer agierend, ob nun sich dem Jazzrock der 70er Jahre in Form von John McLaughlins Mahavishnu Orchestra annehmend, mit der schwedischen Sängerin Rigmor Gustafsson, die weite Welt des kammermusikalischen Jazz bewandernd, oder mit dem Akkordeonisten Klaus Paier den musikalischen Bogen bis hin zum Tango und weltmusikalischen Klängen spannend, für Bernie Mallinger (Violine), Cynthia Liao (Bratsche), Igmar Jenner (Violine) und Asja Valcic (Cello) scheinen traditionelle Begrifflichkeiten schlicht und einfach keine Bedeutung zu haben. Aus der Klassik kommend hat das radio.string.quartet.vienna niemals eine Scheu davor gezeigt, auch in andere Musikformen einzutauchen, diese für ihre eigenen klanglichen Visionen zu adaptieren, um sie in neuer Form aufgehen zu lassen.

Ein Ansatz, den der Vierer in seinem aktuellen Programm, das übrigens Ende März auch als CD unter dem Titel „Posting Joe“ erscheinen wird, auch auf die Neubearbeitung der Stücke des österreichischen Jazzpioniers Joe Zawinul auf vortreffliche Weise anzuwenden weiß. Das radio.string.quartet.vienna versucht sich vor allem an den Klassikern, wie etwa „In A Silent Way“ und Stücken seiner rockigeren „Weather Report“-Ära („Birdland“, „Black Market“). In respektvoller Verbeugung vor diesen, aber doch auch dem Willen zum Experiment nähert sich das Streicherquartett diesen behutsam an und entwirft ihnen stilistisch vielschichtige und der Gegenwart entsprechende Klanggewänder, die aber, und das ist das Schöne an der ganzen Sache, den einzigartigen Charakter der Originale nicht vermissen lassen. (mt)

Foto r.s.q.v.: Nancy Horowitz

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