Das Quartett BELOFOUR präsentiert seine Debüt-CD

Es mag vielleicht ein wenig ungerecht klingen, aber von manchen Formationen erwartet man sich als Musikfan doch etwas mehr als von anderen. Ganz besonders dann, wenn sich hinter einer solchen gleich vier musikalisch außergewöhnlich beschlagene Instrumentalisten versammeln. Um eine solche Gruppe handelt es sich definitiv auch bei dem neu formierten Wiener Quartett BELOFOUR, dessen Köpfe Stefan Heckel, Paul Schuberth, Stefan Sterzinger und Nikola Zaric mit zu den führenden Vertretern der heimischen (Welt-)Musikszene zählen. Eben erschienen ist ihre erste CD. Und wie eigentlich zu erwarten war, spielt diese musikalisch wirklich alle Stücke.

Vier Akkordeonisten mit vier unterschiedlichen musikalischen Sprachen

Schon alleine ein Blick auf die Namen der an diesem Projekt Beteiligten sollte ausreichen, um zu wissen, wohin der Hase läuft. Das besonders Spannende an diesem Quartett ist, dass in diesem mit Stefan Heckel, Stefan Sterzinger, Paul Schuberth und Nikola Zaric vier Akkordeonisten am Werken sind, die in ihrem Spiel und ihrer musikalischen Auffassung unterschiedlicher wohl kaum sein könnten. Sie entstammen eigentlich allesamt aus einem anderen Umfeld, was für sie aber offensichtlich kein Problem darstellt, verstehen sie doch, genau diesen Aspekt ihrer Zusammenkunft zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Stilistisch ist in den Nummern von Belofour nämlich von allem irgendwie etwas enthalten. Die typisch wienerische Note genauso wie Elemente aus der alpinen Volkmusik, ein wenig Jazz ebenso wie Einflüsse aus der Musik des Balkans und dem Tango. Die Kunst, die die vier Akkordeonisten auf eine überaus facettenreiche Weise vortrefflich beherrschen, ist, diesen musikalisch doch sehr vielschichtigen Mix wie aus einem Guss erklingen zu lassen.

Die kunstvolle Vertonung der musikalischen Vielfalt

An einer Stelle geben sich Stefan Heckel und seine drei Kollegen leichtfüßig elegant, dann wiederum versuchen sie es mit einer sehr lyrischen oder impulsiven südländischen Note, nur um sich im darauffolgenden Moment vollends dem richtig schön Schrägen und Unkonventionellen zuzuwenden. All das geht, wie gesagt, auf eine sehr spielerische Art vonstatten, was auch darauf zurückzuführen ist, dass die vier Protagonisten mehr der Linie der Improvisation folgen denn einer im Vorhinein festgelegten und ausgearbeiteten. Dieser Ansatz ist es auch, der der Musik des Vierers letztlich ihre Lebendigkeit verleiht.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die vier Herren von Belofour mit ihrem Debüt einen richtig gelungenen Start hinlegen. Wirklich empfehlenswert.

Michael Ternai

Foto Belofour © Laura Gstättner