Das Lylit Löscher Duo mit neuem Album am Start

Ein ungemein fesselnder Dialog zwischen feinem, variantenreichen Gitarrenspiel und ausdrucksstarker Stimme ist es geworden, das bei Session Work Records erschienene Erstlingswerk des Duos Lylit Löscher. Was Sängerin Lylit (aka Eva Klampfer) und Gitarrist Matthias Löscher auf den Weg bringen, sind stimmungsvolle, jazzig angehauchte Stücke, die schlicht unter die Haut gehen und in reduzierter Form mit dezent eingesetzten elektronischen Spielerein dargebracht, trotzdem dichteste und berührende Atmosphäre entstehen lassen. Die CD bietet Musik, die fast schon zu schweben scheint und einlädt, sich einfach nur fallen zu lassen.

Wirklich groß vorstellen muss man Lylit (aka Eva Klampfer) und Matthias Löscher eigentlich nicht mehr. Die 1984 in Graz geborene, stimmgewaltige und hochtalentierte Sängerin, bekannt geworden durch die Zusammenarbeit mit Größen wie Parov Stelar,  S.K. Invitational oder Philipp Nykrin, fühlt sich wie ihr musikalischer Partner in diesem Projekt, zu dessen Lehrern unter anderem Wolfgang Muthspiel, Karl Ratzer, John Abercrombie und Christoph Cech zählen, in den unterschiedlichsten musikalischen Kontexten wohl. Es gibt wohl kein Genre, in welchem die beiden unabhängig voneinander sich nicht schon eindrucksvoll versucht hätten. Egal ob nun im Jazz, aus welchem sie ursprünglich stammen, in der Elektronik, in Hip Hop, im Rock, in der Klassik oder sonstwo.

Dieses Video auf YouTube ansehen.
Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos laden sich sämtliche Cookies von YouTube.

Gemeinsam begeben sich Lylit und Matthias Löscher in ihren Stücken auf eher ruhigere musikalische Pfade, welche sie vom Jazz über elektronische Klangspielerein bis hin zum modernen Liedermachertum führen. Zurückhaltend instrumentiert, bringen die beiden Songs auf den Weg, die aufgrund ihrer Reduziertheit sehr viel Raum eröffnen. Man wird direkt eingeladen, in das von dem Duo erschaffene Sounduniversum einzutreten. Und man tut es gerne. Obwohl die Stücken spielerisch und gesanglich doch komplexerer und zum Teil experimenteller Natur sind, scheinen sie doch immer irgendwie zu schweben. Sie berühren durch ihre wunderbaren Melodien und steten stimmungsvollen Verdichtungen. Grenzen in der Realisierung ihrer musikalischen Visionen setzen sich die beiden natürlich keine. Erlaubt ist alles, eigene Kompositionen, Loop-Spielereien, Improvisationen und Soundkollagen. Die Kunst der beiden offenbart sich darin, dass es ihnen gelingt, alle Elemente in einem faszinierenden Ganzen aufgehen zu lassen.

Man kann durchaus sagen, dass dem Zweiergespann Lylit Löscher ein wirklich starkes Album gelungen ist. Eines, das gleichzeitig die Seele baumeln lässt, aber auch den Kopf anspricht. Wer sich also für anspruchsvolle und tiefsinnige Musik zwischen den Stühlen Jazz und Pop begeistern kann, sollte das gute Stück auf jeden Fall einer intensiven Hörprobe unterziehen. (mt)

Links:
Lylit
Matthias Löscher