Wie überaus facettenreich und vielschichtig moderne Jazzmusik erklingen kann, haben in den vergangenen Jahren die Mitglieder der Jazzwerkstatt Wien in ihren fast schon unzählbaren Projekten bereits oftmals eindrucksvoll bewiesen. Mit ihrer neuen Formation „Jazzwerkstatt Wien New Ensemble“ unternehmen Clemens Salesny, Daniel Riegler, Peter Rom, Bernd Satzinger und Clemens Wenger nun den Versuch, einen Schritt weiter zu gehen. Erstmals seit langer Zeit wieder in einer Formation vereint, beschreiten die fünf Gründer der Jazzwerkstatt Wien einmal mehr neuartiges klangliches Terrain. Was das Quintett bietet sind Kompositionen, die durchaus auch als Improvisationen durchgehen, und unvorhersehbare Stücke voller überraschender Wendungen. Präsentiert wird die neue CD am 7. Dezember im Rahmen der Jazzwerkstatt Wien ZOOM! Night im WUK.
Was immer Clemens Salesny (Alto Saxophone, Clarinet, Bass Clarinet, Computer), Daniel Riegler (Trombone, Computer), Peter Rom (Guitar, Computer), Bernd Satzinger (Double Bass, Bass-Synth, Computer) und Clemens Wenger (Keyboards, Electronics) musikalisch auch auf den Weg bringen, hat stets Hand und Fuß. Auch im Zusammenspiel in der neu gegründeten Formation „Jazzwerkstatt Wien New Ensemble“ verhält es sich nicht anders. Man kann das Projekt quasi als eine Momentaufnahme des Entwicklungstandes der fünf Musiker begreifen, haben sich seit der Gründung des Vereins vor nun schon fast 7 Jahren doch die Strukturen und Inhalte von Musik und Klangkunst auch aufgrund technischer Neuerungen ständig verändert und erweitert.
Mit all den Entwicklungen sind natürlich auch die fünf Mitglieder des Ensembles mitgegangen. In ihren unterschiedlichen Projekten stets das Neue und Ungewöhnliche suchend, wurden Erfahrungen gesammelt, Techniken ausprobiert und mit traditionellen Mustern brechende Ansätze erarbeitet, die nun allesamt in der Musik der neu gebildeten Formation ihren Ausdruck finden. Was das „Jazzwerkstatt Wien New Ensemble“ auf den Weg bringt, offenbart sich als eine faszinierende, ungemein vielschichtige und jegliche stilistische Begrifflichkeiten außer Kraft setzende Verschränkung von Musik und Elementen der Klangkunst. Irgendwo zwischen den Polen Jazz, Improvisation, Elektroakustik, Elektronik und Neue Musik agierend, lässt das Quintett an kleinen Nuancen ungemeine reiche Stücke entstehen, in denen immer etwas passiert. Ob nun in den ruhigen experimentellen Momenten oder in den ordentlich groovenden Passagen.
Mit ihrem neuen Projekt versuchen Salesny, Riegler, Rom, Satzinger und Wenger einen Schritt weiter zu gehen und das klangliche Spektrum des Jazz um zusätzliche Facetten zu erweitern. Und genau das macht die ganze Sache auch so spannend. Liebhaber anspruchsvoller Jazzklänge sollten sich mit diesem Ensemble auf jeden Fall auseinandersetzen. (mt)
Foto JWNE: Rania Moslam