CLEMENS WENGER – „Neapel“

Musik, die einen auf das Schönste in eine faszinierende Soundwelt abseits des Konventionellen hineinkippen lässt – genau eine solche bringt CLEMENS WENGER auf seinem ersten Soloalbum „Neapel“ (Jazzwerkstatt Records) zu Gehör.

Clemens Wenger (Synthesizer, Piano, Keyboards, Electronics) hat sich in seinem bisherigen musikalischen Schaffen bekanntermaßen längst von der Frage gelöst, in welchem stilistischen Kontext er sich am liebsten betätigt. Blickt man auf die zahlreichen Projekte und Bands des viel beschäftigten Musikers, Komponisten und Labelbetreibers (5/8erl in Ehr‘n, nee, Jazzorchester Vorarlberger, Jazzwerkstatt Wien New Ensemble und viele mehr), wird klar, dass man es hier mit einem Künstler zu tun hat, der die musikalische Freiheit zu seinem Leitmotiv ausgerufen hat. In diesem Sinne ist auch sein erstes Soloalbum zu verstehen. Der gebürtige Niederösterreicher spielt sich auf „Neapel“ – gemeinsam mit Sophia Goidinger-Koch (Violine), Marianna Oczkowska (Violine), Emily Stewart (Viola), Maiken Beer (Cello) – auf sanfte und sehr eindringliche Art durch unterschiedlichste Klangwelten und bahnt sich dabei seinen Weg von der Klassik und Kammermusik vorbei an Anleihen aus dem Pop bis hin zur elektronischen Musik, die bei ihm aber – und das ist das Schöne an der ganzen Sache – alles andere als elektronisch unterkühlt oder gar seelenlos erklingt.

Ein breites musikalisches Spektrum

Albumcover Neaper
Cover Neapel

Nummern wie der Opener „The Circle Games“ oder „Corona Rosa“ jagen einem mit ihren herzzerreißend schönen Melodien wunderbar wohlige Schauer über den Rücken. An anderer Stelle wiederum geht der Multiinstrumentalist verspielter und (klang-)experimenteller zur Sache („Kleine Schokoladen“, „24 Kobe Chords“, „Abschaerfen“), dann lässt er ganz plötzlich das Pendel in Richtung tanzbarer und zugleich jazziger Songs ausschlagen („Shoulder Press“, „Airport Titanic“). Das Spektrum des Ausdrucks, welches der Klangtüftler mit einer Liebe zu jedem auch noch so kleinen Detail abdeckt, zeigt sich auf jeden Fall als ein immens weites. Jede Nummer setzt ihren eigenen Akzent und erzählt eine Geschichte. Der sehr vielschichtige und in warmen Tönen erklingende Sound besitzt eine sehr bildhafte und berührende Note, die stark an Filmmusik erinnert und unweigerlich viel Stimmung entstehen lässt.

„Neapel“ ist eine Einladung an die HörerInnen, sich einfach nur zurückzulehnen und zu genießen, es ist die Erlaubnis, sich für einen Moment der Verträumtheit hinzugeben. Clemens Wenger liefert mit seinem Soloalbum endgültig den Beweis dafür, dass er zu den facettenreichsten und zugleich innovativsten Musikern dieses Landes zählt. Richtig, richtig stark.

Präsentieren wird Clemens Wenger „Neapel“ am 1. März im Wiener Porgy & Bess. Erscheinen wird das Album am 4. März.

Michael Ternai
Termine:
01.03. Porgy & Bess, Wien
30.03. Milla, München
12.04. Jazzwerkstatt Festival, Graz

 

Links:
Clemens Wenger
Jazzwerkstatt Records