chuffDRONE – „mosaik“

CHUFFDRONE zeigen sich auf ihrem neuen Album „Mosaik“ (Ö1 Edition) als eine Band, die es auf aufregende Weise versteht, den Ton des Jazz auf erfrischend andere Art in der Gegenwart zu platzieren.

Seit nun schon zehn Jahren ist diese Band im Sinne des modernen Jazz kreativ unterwegs. Es hat nach der Gründung nicht lange gedauert, bis chuffDRONE auf sich aufmerksam machen konnten. Was auch nicht wirklich verwundert, boten die fünf Musiker*innen Lisa Hofmaninger (Sopransaxofon, Bassklarinette), Robert Schröck (Altsaxofon, Tenorsaxofon, Klarinette), Jul Dillier (Klavier), Judith Ferstl (Kontrabass) und Judith Schwarz (Schlagzeug) ihrem Publikum doch wirklich einen etwas anderen Jazzsound, einen, in dem sich unterschiedlichste musikalische Elemente, Richtungen und Spielweisen – so wie es auch auf den ersten beiden Alben der Band schön zu hören war – zu etwas hochgradig eigenständig Klingendem verbanden.

Offen im Umgang mit Stilen, durchdacht in der Komposition, mit Lust zur Improvisation, anspruchsvoll im Spiel und in der Rhythmusarbeit, vielschichtig in der Klangarbeit – die fünf Musiker*innenwandeln in ihrem Schaffen seit Anbeginn auf ihrem eigenen Weg und tun dies auch auf ihrem neuen Album „Mosaik“. chuffDRONE rücken in ihrem Tun das Gemeinsame in den Vordergrund, den Klang einer Gruppe, in der jede und jeder gleichermaßen am Entstehen der Stücke beteiligt ist. Und genau dieser Aspekt kommt auf „Mosaik“ besonders zur Geltung. Jede und jeder bringt Ideen und Vorstellungen ein, und diese entstammen oftmals alle aus unterschiedlichen Inspirationsquellen. So öffnen sich die Beteiligten das Tor hin zu einer großen musikalischen Vielfalt, die auf dem Album auf ausgesprochen stimmungsvolle Art ihren Ausdruck findet.

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Jede Nummer erzählt quasi ihre eigene musikalische Geschichte und entwickelt ihren eigenen abwechslungsreichen Spannungsbogen. Der Opener „Mimikry“ zum Beispiel geht wegen des leicht angedeuteten und fast durchgängig laufenden Technobeat fast schon als wunderbar schräge Jazztanznummer durch. Leichtfüßig verspielt und doch komplex geht es in „Unpause“ zu. Wie kreativ man einen Dreivierteltakt dekonstruieren kann, zeigt die Band im Stück „Paris“. Es regiert auf „Mosaik“ ein stetes Hin und Her, eine dauernde Änderung von Stimmung und Intensität, die aber durch die klare Form, in die chuffDRONE ihre Nummern fassen, sehr zugänglich bleibt. Es passiert auf allen Ebenen viel, nur wir man von diesem Viel nicht erschlagen, sondern – ganz im Gegenteil – richtiggehend angezogen.

Die fünfköpfige Truppe präsentiert mit ihrem neuen Album den Grund, warum man in so hohen Tönen über sie spricht. „Mosaik“ ist kein gewöhnliches Jazzalbum, es ist mehr, weil es vom Konventionellen und Gewöhnlichen abhebt und einen erfrischend anderen musikalischen Akzent setzt.

Michael Ternai

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