CELLAROOTZ PRODUCTIONS – „Coming Home“

Die oberösterreichische Reggae-Crew CELLAROOTZ PRODUCTIONS veröffentlichte am 1. Juli 2016 ihr erstes Album „Coming Home“ (CellaRootz Records). Das Compilation-Album ist der erste Release im zehnjährigen gemeinsamen Schaffen, obwohl das Duo bereits durch Österreich und Deutschland tourte und als Support-Act bei u. a. CHRONIXX und SÖHNE MANNHEIMS diverse Erfolge einheimste.

Dominik Gall und Sebastian Schwager lernten einander bei einer Jamsession einer Musikschule am Attersee, woher die beiden kommen, kennen. Stand anfangs noch die ihnen gemeinsame Vorliebe zu Shisha und Bob Marley im Vordergrund, so nahm die Musikproduktion ab 2009 einen immer größeren Platz in ihrem Leben ein. Gemeinsam mit österreichischen Sängerinnen und Sängern fingen sie an zu touren und produzierten nebenher immer weiter an ihrem Album, wobei sie dafür sogar in die Karibik flogen, um Reggae-SängerInnen wie Zamunda und Holloway einzuladen. Die Compilation-CD setzt sich aus diversen Riddims und nationalen und internationalen Artist-Features zusammen, vom Recording bis zum Mastering wurde alles selbst gemacht.

„Baby set me free today“

Ganz ehrlich: CellaRootz Productions haben mein Reggae-Herz gestohlen. Schon beim Einstieg des Albums featuren sie Deliman und Kelvin Dixon, Letzteren kennt man von der international erfolgreichen Band Inner Circle, und schleichen sich mit dem Lied „Better Days“ sofort in die Herzen ihrer ZuhörerInnen. Der entspannte Sound jedes Tracks auf dem Album vermittelt Sonnen-, Strand- und Hängematten-Feeling, wobei die Stimmung niemals sinkt. Insgesamt beinhaltet die CD 18 Lieder und 17 Gastinterpretinnen und -interpreten – gerade bei einem Genre wie Reggae ist die musikalische Zusammenarbeit auf internationaler Ebene (die Acts stammen u. a. aus Jamaika, Spanien und Deutschland) äußerst attraktiv.

Cover Coming Home
Cover “Comming Home”

Der Titelsong „Coming Home“, auf dem die karibischen Musiker Holloway und Silver Ice vertreten sind, ist hoffnungsvoll und fröhlich, eine Stimmung, die für Reggae typisch ist. Nicht auf jedem Song ist auch eine Stimme zu hören – so ist zum Beispiel das Lied „Desirable“ rein instrumental. Doch auf genau diesen Liedern merkt man, wie viel das Duo draufhat. Mit dem sanften Saxofon und den fröhlichen Beats schwingt die Melodie noch lange nach Ende des Songs im Kopf nach.

Ähnlich, aber doch anders ist „Cross Colours Dub“, ein Track, der einen kleinen Ausflug in die Welt des Dub macht und dabei ganz ohne Stimme auskommt. Sehr basslastig und gespickt mit kleinen Reggae-Melodien breitet sich ein Klangteppich der besonderen Sorte vor den Zuhörerinnen und Zuhörern aus. Zu erwähnen ist auch die fabelhafte Arbeit, die die unterstützenden österreichischen MusikerInnen leisten – so etwa Coalman auf dem Lied „Soul Savin“, wo man merkt, dass österreichische Reggae-MusikerInnen ihren jamaikanischen Genrekolleginnen und -kollegen in Nichts nachstehen.

Man kann nur hoffen, dass sich CellaRootz Productions bald wieder in ihr Studio begeben und weiterhin so wunderbaren Reggae produzieren – das Duo ist zu gut, um erneut zehn Jahre auf sich warten zu lassen!

Antonia Seierl

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CellaRootz Productions
CellaRootz Productions (Facebook)