BULBUL On Tour

BULBUL, die wohl eigenwilligste, schrägste und interessanteste  Rockformation des Landes, begibt sich in den kommenden Wochen auf eine ausgedehnte Österreich-Tournee. Mit im Gepäck hat die Wiener Band ihr aktuelles Album “Hirn fein hacken”. Die erste Station der Konzertreise am 14. November ist das Röda im oberösterreichischen Steyr.

Bulbul haben bekanntermaßen musikalisch immer schon ihre ganz eigenes Süppchen gekocht und waren daher in diesem Sinne auch nie wirklich exakt einer bestimmten Kategorie zuordenbar. Vielmehr als sich Raumschiff Engelmayr (Gitarre, Gesang), Derhunt (Bass) und DDkern (Schlagzeug), die drei Freigeister hinter der Combo, auch nur irgendwie im Ansatz dazu verpflichtet gefühlt haben, irgendwelchen Vorgaben zu entsprechen, zogen sie mit aller Konsequenz ihr ganz eigenes Ding durch. Und dieses definierte sich von Anbeginn an vor allem über eine eher noisigere, offene und stileübergreifende Ausrichtung des musikalischen Geschehens.

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Es regieren das Ungestüme, Wilde, Lärmige: das geordnete Chaos

Die angenehme Gediegenheit und Wärme im Klang zu finden, ist nicht unbedingt das ausgerufene Ziel des Wiener Dreiergespanns. So ziemlich alles, was im Entferntesten unter dem Begriff Rock läuft, miteinander vermischend, kreieren sich die seit über 15 Jahren aktiven Bulbul einen hochenergetischen Sound, der, wie man auch auf dem aktuellen Album “Hirn fein hacken” sehr schön hören kann, weit abseits aller Mainstream-Tauglichkeit und Harmoniebedürftigkeit positioniert ist. Es regieren das Ungestüme, Wilde, Lärmige, das geordnete Chaos und ein etwas schrägerer Einschlag.

Der Stil von Bulbul ist ein unverkennbarer, egal welchen Ton der Dreier auch anschlägt. Ob nun der Punk zelebriert wird, der Hardcore der deftigen Sorte oder eine psychedelische Form des Surfrock – die sehr vielschichtigen und abwechslungsreichen Nummern folgen immer dieser bestimmten Eigenart. Sie haben diesen eigenen Charakter, der eine ganz besondere Stimmung entstehen lässt. Ein Umstand, der vielleicht auch darauf zurückzuführen ist, dass die Beteiligten deutlich experimenteller zu Werke gehen, als viele andere Gitarrenformationen. Den klassischen Songstrukturen folgen Engelmayr und seine Kollegen eher selten, auch lassen sie eine im Rockkontext selten vorzufindende Liebe fürs Detail erkennen.

Besonders auch live sind Bulbul ein richtiges Erlebnis. Wer das Trio schon einmal live erleben durfte, weiß, wie ordentlich es da zur Sache geht. Die Tour ist daher eine gute Gelegenheit, sich von den außergewöhnlichen Qualitäten dieser Band zu überzeugen.

Michael Ternai

Termine:
14.11. Röda, Steyr
21.11. Alter Schlachthof, Wels
27.11. Chelsea, Wien
28.11. Arge, Salzburg
29.11. p.m.k., Innsbruck
12.12. Interpenetration Festival, Graz
23.12. container25, Wolfsberg

Foto Bulbul: Klaus Pichler

http://www.bulbul.at/