BRUCH – „The Fool“

PHILIPP HANICH aka BRUCH veröffentlichte Ende Oktober sein neuestes Album „The Fool“. Es ist mittlerweile das vierte des Allround-Künstlers, der nicht nur musikalische Werke kreiert, sondern sich auch als Maler einen Namen gemacht hat. Erschienen ist „The Fool“ beim Label CUT SURFACE und TROST RECORDS.

Gemurmelter Post-Punk und reduzierte Beats

Nach dem letzten Album „The Lottery“ 2016 ist es etwas still um Bruch geworden. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn umso spannender ist das neue Werk des ursprünglich aus München stammenden Musikers. Auf 14 sehr unterschiedlichen Tracks entfaltet sich das Album, das genretechnisch irgendwo zwischen Post Punk und Synthie Pop angesiedelt ist. Die unaufgeregte Art des Künstlers und seine murmelnde Blues-Stimme geben der Platte einen angenehmen Vibe, der durch reduzierte Beats gut unterstrichen wird.

Vögel malen oder die Welt verändern

Cover The Fool
Cover “The Fool”

Die Einführung in die Platte, „The Trembler“, ist gut gewählt und spiegelt das musikalische Hauptthema des Albums wider: eine mühelose, fast gleichgültig klingende Stimme im Vordergrund, die von viel Hall unterstützt wird, und rhythmische Beats und Gitarre im Hintergrund. Der zweite Track, „The Big Boys“, ist ein wehmütiger Song, der inhaltlich über die unschuldigen Tage der Kindheit sinniert, und resoniert gerade in Zeiten wie diesen, in denen sich die Ereignisse überschlagen, ganz besonders stark. Das vierte Stück der Platte, „Individual“, startet mit akzentuiertem Sprechgesang, bevor es zum ersten Mal in Richtung Punk à la Joy Division geht.

Eine Referenz an die Bildende Kunst, und damit an Bruchs andere kreative Arbeit, findet sich in „The Painter“ wieder. Es ist ein Stück, das, vor allem durch die mechanische Stimme, gesprochen von Anna Pü, die den Text satzweise wiederholt, eine eigene Einheit auf dem Album bildet. Immer wieder erklärt der Sänger „I paint birds“, und grenzt sich somit von den anderen Menschen ab, die meditieren, Bücher schreiben oder die Welt verändern wollen. Erwähnenswert ist an dieser Stelle ebenfalls „Gelotologie“, eine langsame Ballade mit einem sehr schönen Höhepunkt, an dem die verschiedenen musikalischen Motive des Songs kulminieren.

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Bruchs eindringliches neues Album enttäuscht auf jeden Fall nicht. Ganz im Gegenteil, denn die abwechslungsreichen Nummern sind auf eine introvertierte Art sehr aufregend und lassen den Wunsch nach mehr zurück.

Itta Ivellio-Vellin

Links:
Bruch (bandcamp)
Cut Surface
Cut Surface (Facebook)