Ein Jazzkonzert der Extraklasse steht am 3. Dezember im Wiener Blue Tomato auf dem Programm. Mit Braaz steht ein österreichisches Ensemble auf der Bühne, welches das Spiel mit scheinbaren musikalischen Gegensätzen bis zur Perfektion treibt, gleichzeitig aber alle Elemente in ein harmonisches Klanggebilde verpackt.
Braaz sind die vier Jazzvirtuosen Werner Zangerle (Saxophon), Gigi Gratt (Gitarre), Marcus Huemer (Kontrabass) und Martin Flotzinger (Schlagzeug). Wer die vier Musiker und ihre zahlreichen Projekte kennt, der weiß, dass sie die Grenzen der traditionellen Jazzstandards nicht wirklich als Hindernis betrachten. Es sind vor allem ein ausgeprägter Mut zum Risiko aus und eine kaum zu bändigende Liebe zum Experiment, welche dieses Quartett so sehr auszeichnet. Angesiedelt ist die Musik der vier Instrumentalisten im breiten Spannungsfeld zwischen Kompositionen und reiner Improvisation, Jazz, Rock, Avantgarde und Neuer Musik. Stets auf der Suche nach neuen Ausdruckmöglichkeiten verbreitern Werner Zangerle und seine Mitstreiter das klangliche Spektrum und entwickeln dabei eine sehr individuell klingende musikalische Sprache.
Die Musik des Quartetts befindet sich in einem ständigen Fluss, verändert sich von Takt zu Takt und bewegt sich stets zwischen ruhigen, fast lieblichen Momenten und lauten, nicht selten sehr aggressiv wirkenden Lärmausbrüchen. Ein musikalischer Spagat, der im Endeffekt natürlich dazu führt, dass sie für die HörerInnen nur schwer vorhersehbar ist. Die große Kunst des Trios besteht aber darin, dass es trotz der komplexen Strukturen niemals den Roten Faden aus dem Auge zu verliert.
Das Konzert von Braaz bietet den BesucherInnen weit mehr als bloß eine Leistungsschau. Irgendwie zeigen gerade solche Auftritte, dass auch hierzulande sehr talentierte MusikerInnen am Werken sind und man sich um die Zukunft der hiesigen Jazz-Szene keine großen Sorgen machen muss.(mt)
Fotos by mad
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