Blind Idiot Gods & 5/8erl laden ins Radiokulturhaus

Wienerlied trifft auf Pop. Ob das funktioniert, zeigt sich am 13. Mai, wenn die beiden Formationen Blind Idiot Gods und die 5/8erl in Ehr`n zum Doppelkonzert ins Wiener Radiokulturhaus laden. Originell liest sich dieses Line Up allemal, treffen hier an einem Abend zwei Genres aufeinander, die im Normalfall ja nicht wirklich viel miteinander zu tun haben. Doch wer die Protagonisten kennt, der weiß, dass es sich hier um MusikerInnen handelt, die schon gern einmal über den  eigenen Tellerrand hinausblicken.  Zudem ist auch angekündigt, es auch gemeinsam zu versuchen. Klingt auf jeden Fall sehr spannend.

Mit dem Ende des vergangenen Jahres unter dem Namen Blind Idiot Gods veröffentlichten Erstlingswerk „Animalation“ haben die beiden Musiker Martin Philadelphy und Stephan Sperlich einmal mehr unter Beweis gestellt, dass es sich bei ihnen um echte musikalische Freigeister handelt. Von der Zusammenarbeit dieses Duos erwartet man sich ja berechtigterweise viel, aber dass am Ende hier fast lupenreiner Pop aus den Boxen schallt, ist dann doch überraschend.

Das Duo tritt eindrucksvoll dem Vorurteil entgegen, Popmusik bliebe zwangsläufig immer an der seichten Oberfläche hängen und erfülle nur in den seltensten Fällen einen gewissen qualitativen Anspruch. Ohne irgendwelche Berührungsängste verweben die beiden Musiker mit einer hörbaren Spielfreude unterschiedlichste Elemente aus den Bereichen Jazz, Improvisation, Elektronik und Pop zu einem gefälligen und stimmungsvollen, aber immer abwechslungsreichen Ganzen.

Auch die Formation 5/8erl in Ehr`n ist nicht unbedingt bekannt dafür, sich dem traditionellen Musikverständnis hinzugeben. Wie Blind Idiot Gods überschreitet auch die Formation rund um den Songwriter und Bassisten Hannibal Scheutz musikalische Grenzen. Zwar bezieht das Quintett seine Haupt-Einflüsse aus dem breiten und reichhaltigen Fundus des Wiener Liedschatzes, verarbeitet diese aber komplett neu und kreiert damit eine überaus zeitgemäß klingende Version der Wiener Schrammelmusik. So finden sich in den Kompositionen neben traditionellen musikalischen Versatzstücken eine Menge Jazz und popularmusikalische Einflüsse.

Diese stilistische Breite hat natürlich auch mit der Besetzung der Formation zu tun. Neben Hannibal Scheutz gehören der Band auch noch die Gitarristin Miki Liebermann, der Akkordeonist und Mitbegründer der “Jazzwerkstatt” Clemens Wenger und die beiden Singer/Songwriter Max Gaier und Bobby Slivovsky. Allesamt MusikerInnen, die schon zu unzähligen Anlässen, ihr enormes kreatives Potential unter Beweis gestellt haben. Die 5/8erl in Ehr`n nutzen auch sogleich die Gelegenheit, dem Publikum im Rahmen des Konzertes im Radiokulturhaus ihr zweites Studio-Album “Bitte schön” zu präsentieren.(mt)

Foto 5/8er in Ehr`n: Rania Moslam

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