AZE – „Dead Heat“

Die Musikerinnen EZGI ATAS und BEYZA DEMIRKALP ergeben zusammen das Duo AZE und sind zwar erst vor einem knappen Jahr ins Musikbusiness eingetaucht, wurden allerdings schon von verschiedensten Medien entdeckt – unter anderem auch schon von mica – music austria. Am 10. Dezember 2020 erschien nun die erste EP von AZE mit dem Titel „Dead Heat“. Kurz gesagt: wir sind begeistert.

Beyza und Ezgi kommen ursprünglich aus Oberösterreich, wo sie gemeinsam aufgewachsen sind, leben aber mittlerweile gemeinsam in Wien. Beide haben sie türkisch/kurdischen Migrationshintergrund, der sie auch musikalisch beeinflusst.

Drawn into AZE

EP-Cover "Dead Heat"
EP-Cover “Dead Heat”

Die EP startet mit einem langsamen Beat, der sich auf der ganzen Platte wiederfindet, ebenso wie die Hip-Hop- und R’n’B-Elemente, die hier vereint werden und speziell im ersten Song, „Drawn in“, eine melancholische und gleichzeitig erotische Atmosphäre kreieren. Ähnlich wie die Sängerin laut Text in den Bann einer verführerischen Frau gezogen wird, werden im Gegenzug auch die Hörer*innen von der Gesangsstimme verzaubert. „Common Ground“, ein Track, der in Zusammenarbeit mit Co Lee entstanden ist, erzählt von einer anderen Phase einer Beziehung, nämlich einer wesentlich schmerzhaftere. Nach einer unvermuteten Wendung im Song setzt die Stimme des ungarischen Hip-Hop-Künstlers ein. Anhand von nachvollziehbaren Metaphern („I thought that I would eat here, but they gave me takeaway“) erzählt Co Lee, wie es sich anfühlt, wenn das Gegenüber zu wenig Hingabe in einer Beziehung zeigt.

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„Seek comfort in my heritage and background”

Der monumentalste Song der EP ist wohl „Laundry Room“, der unter anderem durch die etwas rockigeren Akzente hervorsticht. Im Gegensatz zu den vorangegangen drei Tracks setzt sich dieser nicht mit einer Liebesbeziehung auseinander, sondern mit der Beziehung zu sich selbst und dem eigenen Platz in der Gesellschaft. Explizite Erwähnung finden hier auch die Herkunft und das kulturelle Erbe einer Person, das ein Rückzugsort sein und Trost spenden kann, aber gleichzeitig auch ein Unterscheidungsmerkmal ist.

Das letzte Lied auf der EP führt „Dead Heat“ mit seinem geloopten Gesang und viel Hall zu einem großartigen Schluss, der sofort Lust macht, die Platte erneut von vorne zu hören.

Itta Ivellio-Vellin

 

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