AUSTRIAN WORLD MUSIC AWARDS 2015

Nach der erfolgreichen Neuauflage der AUSTRIAN WORLD MUSIC AWARDS im vergangenen Jahr wird der für die österreichische Weltmusikszene so wichtige Musikpreis auch heuer wieder veranstaltet. Die Ausschreibung fand enorm großen Anklang: über 120 Einreichungen zählten die VeranstalterInnen der diesjährigen Awards. Der musikalische Wettbewerb verdeutlicht nicht nur die stilistischen Entwicklungen des letzten Jahrzehnts, sondern bietet vor allem jungen MusikerInnen eine Chance und eine großartige Plattform, ihr Können vor einer ausgewählten Fachjury und einem interessierten Publikum zu beweisen. Die spannende Endausauswahl findet im Rahmen von Live-Konzerten der sechs FinalistInnen am 4. Dezember im Wiener Musikclub PORGY & BESS statt und versammelt an diesem Abend einige der besten und musikalisch kreativsten MusikerInnen und Ensembles der österreichischen Weltmusikszene.

Die FinalistInnen 2015

Mit der Verleihung der Austrian World Music Awards wird die heimische Weltmusik ins verdiente Rampenlicht gerückt. Mit Spannung ist die Nominierung der sechs FinalistInnen durch die national und international besetzte Fachjury erwartet worden. Im Rahmen von kurzen Live-Konzerten haben die sechs FinalistInnen die Chance, die Jury von ihrem Können auch live am Freitag, 4. Dezember 2015 ab 19:30 Uhr zu überzeugen. Das Publikum kann über Stimmzettel seinen Favoriten für den Publikumspreis wählen.

Alle 3 Preisgelder konnten für 2015 aufgestockt werden, den drei GewinnerInnen winken beim Finale am 4. Dezember folgende Preise:

1. Preis: 3.500 €
2. Preis: 2.500 €
3. Preis: 1.500 € (Audience Award)

ALMA
Eine augenzwinkernde Verbeugung vor der österreichischen Volksmusik

ALMAs Musik findet ihre Wurzeln nicht nur in der österreichischen Volksmusik, sondern lässt sich vielmehr als eine augenzwinkernde Verbeugung vor selbiger betrachten. Allesamt in musizierenden Familien aufgewachsen, spielte die Auseinandersetzung mit traditioneller Musik für die fünf jungen MusikerInnen von Kindesbeinen an eine große Rolle. Das fünfköpfige Ensemble haucht alten Traditionen neues Leben ein und lässt sich selbst genug Raum um eigene musikalische Wurzeln zu erkunden. Diese werden vielfältig interpretiert und originell in einen neuen Zusammenhang gesetzt. ALMA verbindet volksmusikalische Bodenständigkeit spielerisch mit komplexen Arrangements. Bei ALMA verwirklichen fünf junge MusikerInnen ihre Vorstellungen, wie die österreichische Volksmusik-Tradition an die Jetztzeit und die Menschen, die in ihr leben, angepasst werden kann. Mit Violinen, Bass, Akkordeon und Gesang sowie mit großer Leichtigkeit, Leidenschaft und Fantasie lassen sie aus den Wurzeln vielfältige musikalische Triebe und Blüten wachsen.

Line up
Julia Lacherstorfer (Geige, Gesang), Evelyn Mair (Geige, Gesang), Matteo Haitzmann (Geige, Gesang, SBG), Marie-Theres Stickler (Diat. Harmonika, Shruti Box, Gesang), Marlene Lacherstorfer (Kontrabass, Harmonium, Gesang)

“Bestes Musikalisches Kopfkino aus Wien.“ (Andreas Förster, Süddeutsche Zeitung)

Das Großmütterchen Hatz Salon Orkestar
Feurige Musik mit Humor – von Balkanparty bis zum Jodler

Die fünfköpfige Band rund um die Akkordeonistin und Sängerin Franziska Hatz präsentiert auf hohem musikalischem Niveau, humorvoll Stücke vorwiegend aus der Klezmertradition und Eigenkompositionen mit  Einflüssen aus Pop, Folk-Rock, Ska und Jazz. Auch die österreichische Folklore „Jodler“ und Elektronik hält Einzug in ihre Musik. Von allen Scheuklappen befreit, erklingt ihre Musik facettenreich und mitreißend. Mit einer bei jedem Ton spürbaren Spielfreude wandelt das Großmütterchen Hatz Salon Orkestar zwischen den unterschiedlichen Stilen und Musiktraditionen hin und her, wie man es in dieser Form nur selten zu Gehör bekommt.

Line up
Franziska Hatz (Akkordeon, Gesang), Richie Winkler (Saxophon, Klarinette, Simon Schellnegger (Viola), Julian Pieber (Schlagzeug)

„Was die fünfköpfige Combo in ihren Stücken mit einer ungehemmten Spielfreude entfacht, ist ein musikalisches Feuerwerk, das wohl bunter und heller wohl kaum erstrahlen kann.“ (music austria)

Duo Dinovski-Schuberth
Musikalische Offenheit leichtfüßig, elegant und virtuos

Um Provokation und Improvisation geht es dem Akkordeonduo Dinovski-Schuberth. Seit 2013 machen diese beiden jungen Akkordeonisten aus Oberösterreich (Schuberth) und Mazedonien (Dinovski) gemeinsam als Duo Musik. Sie frönen dabei intensiv ihrer beider Leidenschaft für Balkan-Musik, schottische und irische Klänge, Jazz und Neue Musik. Von diesen künstlerischen Ausgangspunkten bewegen sie sich zu einer eigenen Klangsprache und -ästhetik, einer kraftvollen, manchmal reduzierten, neuartigen Musik. Sie verbindet die gemeinsame Lust am Improvisieren, die keine Regeln kennt. Den Gemeinheiten des Lebens musikalisch Ausdruck zu verleihen sehen Dinovski-Schuberth als ein Muss ihres Künstlerseins. Ihre erste CD nennt sich “Improvokation”.

Line up
Atanas Dinovski (Akkordeon), Paul Schuberth (Akkordeon)

„Ein kongenial zusammenwirkendes Zweiergespann, das es wirklich versteht, ein fesselndes musikalisches Feuerwerk zu entzünden. Ihre Lieder sind ein ständiges, von gefühlvollen Melodien getragenes Auf und Ab, sie sind zutiefst emotionale und keiner Worte bedürfende musikalische Reisen, die den Kopf und auch die Seele gleichermaßen ansprechen. Wirklich schön.“ (Michael Ternai, Music Information Center Austria)

Federspiel
Souveräner Spagat von Volkmusik zu Weltoffenheit – gekonnt, kreativ, witzig

Das siebenköpfige Blasmusikensemble Federspiel wurde 2004 in Krems an der Donau gegründet und verbindet ohne Berührungsängste heimische Volksmusik mit weltmusikalischen Elementen. Geprägt ist die musikalische Signatur von Federspiel vor allem durch die Herkunft und den Hintergrund jedes einzelnen Musikers – all diese (musik-) biografischen Elemente fließen unweigerlich in die Gruppe ein. Zur Musik Federspiels gehören daher Eigenkompositionen mit Pop-Elementen genauso wie Arrangements traditioneller mexikanischer Musik oder die Zither als Soloinstrument. In den letzten Jahren positionierte sich das Ensemble Federspiel immer mehr als eines der interessantesten Klangkörper in der Europäischen Blasmusikszene. Preise: Ö1 – Pasticcio Preis, Preis der deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste 2012), Publikumspreis AWMA 2011.

Line up:
Frederic Alvarado-Dupuy (Klarinette, Gesang) Simon Zöchbauer (Trompete, Flügehorn, Zither, Gesang), Philip Haas (Trompete, Flügelhorn, Gesang), Ayac Jimenez-Salvador (Trompete Flügelhorn, Gesang), Thomas Winalek (Frompete, Ptrb, btrp, voc), Matthias Werner (Posaune, Gesang), Roland Eitzinger (Tuba, Gesang)

„Ein Spiel zwischen Rausch und Attacke, zwischen Tradition und Revolution, zwischen Ernst und Ironie.“ (Valerio Benz, Radio SRF 2)

Mahan Mirarab Band
Kunstvolles Spiel mit persischer Note

Der aus dem Iran stammende Musiker Mahan Mirarab lebt seit 2009 in Wien. Innerhalb kürzester Zeit hat der talentierte Gitarrist mit seinen breitgefächerten Musikstilen nicht nur Anschluss in der heimischen Musikszene gefunden, sondern sich auch über die Grenzen Österreichs hinaus einen Namen gemacht. Da Jazz im Iran verpönt, wenngleich geduldet ist, erlernte Mahan Mirarab das Gitarrenspiel als Autodidakt. Mit demselben Ehrgeiz widmete er sich aber auch den traditionellen Saiteninstrumenten Oud und Tar sowie der im Orient bekannten Fretless Gitarre. Mahan Mirarab spielt in zahlreichen Formationen, komponiert Filmmusik und engagiert sich in verschiedenen eigenen Projekten. Mit seiner Band präsentiert der junge Künstler eine Poesie aus traditionellen persischen Klänge und Jazz-Einflüssen, getragen von der bemerkenswerten Stimme der ebenfalls aus dem Iran stammenden Golnar Shahyar.

Line up:
Mahan Mirarab (Gitarre), Golnar Shahyar (Gesang, Gitarre, Percussion), Amir Wahba (Percussion), Kaveh Sarvarian (Flöte, orientalische Blaseninstrumente, Tombak)

“The songs dazzle with Mirarab’s enigmatic, transcendent guitar playing, fusing Middle Eastern textures with traditional jazz rhythms.” (All About Jazz).

Vusa Mkhaya’sVocalism Project
Mit Harmonie und viel Gefühl berührt diese große Stimme aus Simbabwe

Vusa Mkhaya startete seine musikalische Karriere bereits in jungen Jahren in seiner Heimat Simbabwe. Vor mehr als 15 Jahren setzte er seine musikalische Fortbildung mit einem Musikstudium in Graz fort. Als Mitglied des preisgekrönten simbabwischen Gesangstrios Insingizi und diversen anderen international bekannten Projekten ist Vusa Mkhaya  mittlerweile aus der österreichischen Weltmusikszene nicht mehr wegzudenken. In seiner Heimat wird er als die Hoffnung der simbabwischen Musik bezeichnet, die er in die Welt hinaus trägt. Mit seiner frischen Musikalität und scharfen Texten erfasst er das Leben und die Erfahrungen eines afrikanischen Musikers in einer schnelllebigen Welt. In seinem „Vocalism Project“ erzählt der versierte Songwriter seine eigene Geschichte. Seine Offenheit gegenüber anderen Kulturen und sein facettenreicher Hintergrund erlauben es ihm, eine musikalische Magie zu weben, die hochgradig ansteckend und mitreißend ist.

Line up
Vusa Mkhaya (Vocals), Roman Schwendt (Gitarre, Gesang), Michael Mozeth (Bass, Gesang), Lukas Ehrenhöfer (Percussion, Gesang)

“Voices in harmony as they search for a deeply felt expression. Quietly wonderful and you suspect Mkhaya isn´t going to trouble you with Don´t worry be happy”. (Elsewhere magazine New Zealand)

Die Jury 2015:

Für 2014 & 2015 konnten folgende Weltmusik-ExpertInnen als Jurymitglieder gewonnen werden:

Bodgdan Benigar, Jazz und World Music Veranstalter in Ljubljana
Seit vielen Jahren als Programmkurator für das World Music Festival Druga Godba in Ljubljana tätig, das auch Mitglied im European Forum of Worldwide Music Festivals ist. Weiters ist Bogdan Benigar Direktor des international sehr erfolgreichen Jazz Festivals in Ljubljana und Musikveranstalter im Kulturzentrum Cankarjev Dom in Ljubljana.

Andreas Felber, Mag. Dr. phil., geb. 1971 in Salzburg. Als Teenager pianistische Tätigkeit in lokalen Bands. Studium der Musikwissenschaft und Geschichte bzw. Politikwissenschaft in Salzburg und Wien. Freie musikwissenschaftliche und musikjournalistische Tätigkeit mit den Arbeitsschwerpunkten Jazz, ethnische, elektronische und zeitgenössische Musik u. a. für die Tageszeitung Der Standard sowie Fachmagazine in Österreich und Deutschland. Moderation und Gestaltung u. a. der ORF-Radiosendungen “Jazznacht”, “Jazztime”, „Spielräume“ und „Zeit-Ton“ (im Programm Ö1). Seit 2003 nimmt Andreas Felber zudem Lehraufträge am Institut für Popularmusik der Musikuniversität Wien wahr, zudem organisiert und/oder kuratiert er Konzerte, u. a. für den Österreichischen Komponistenbund („Composers‘ Lounge“, 2008/09) und „MUSA Museum Startgalerie Artothek“ der Stadt Wien (2013).

Ernst Perbin-Vogl, Mag. phil 26.9.1958 in Mürzzuschlag (Steiermark). Studium der Soziologie, Psychologie/Politikwissenschaft. Von 1989 bis 1997 als Kulturmanager für diverse Institutionen und Vereine tätig, Geschäftsführer des Vereins „Advanced Viennese Musicians (AVM)“, für das Projekt „Multikulturelles Zentrum“ als Geschäftsführer und als Kulturbereichsverantwortlicher tätig, für das „Wiener Institut für Entwicklungsfragen“ im Bereich Marketing und Durchführung von Tourneen und Veranstaltungen beratend tätig. Seine Aufgabenschwerpunkte in dieser Zeit waren: Planung, Organisation und Durchführung von Konzerten, Festivals und Konzerttourneen, Produktion von Tonträgern, PR- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Administration eines Kulturförderausschusses. Seit 1997 ist Ernst Perbin-Vogl Geschäftsführer der Sargfabrik und zeichnet für die gesamte Konzeption, Programmierung und Management des Kulturbetriebs mit Schwerpunkt Weltmusik verantwortlich.

Petr Doruzka, Musikjournalist, Radiomoderator, Pädagoge in Prag
Seine wöchentliche Show Borderline Music wird im Tschechischen Rundfunk ausgestrahlt. Petr Doruzka schreibt Beiträge für führende tschechische Zeitungen und war Gründungsmitglied und einer der Produzenten der Plattenfirma Bonton (jetzt Eigentum von Sony Music) und hat Bücher über alternative, zeitgenössische und Weltmusik veröffentlicht. Seit 1992 ist er Mitglied des Gremiums der World Music Charts Europe. Seit 2002 hält Petr Doruzka Vorträge zum Thema World Music Cultures an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Charles University, 2003–2005 war er Jurymitglied des Sayan Ring Festivals in Sibirien und 2007 war er einer der Womex 7 Samurai. Zusammen mit seinem in London lebenden Kollegen Ken Hunt betreut er die Webseite kenhunt.doruzka.com.

Johann Kneihs, Journalist
Johann Kneihs, geboren 1966. Erste journalistische Arbeiten als Schülerzeitungsredakteur. 1980 zur Jugendsendung Zickzack gestoßen, Beiträge für die Musicbox (beide auf Ö3). Dann Auslandsaufenthalte und Studien: Geschichte, Architektur, Sozialwissenschaften und Psychologie in Wien, Göttingen, Salzburg und New York. Seit 1997 wieder beim Radio, diesmal Ö1 – als Redakteur bei Diagonal, außerdem Sendungen und Beiträge über Literatur, Kultur und Wissenschaft für Dimensionen, Ex Libris, Kontext, Tonspuren. Gastgeber bei Von Tag zu Tag. Seit Jänner 2005 Präsentation der Spielräume am Dienstag (Weltmusik). Radiopreis der Erwachsenenbildung 2003 für Diagonal zum Thema Stalin.

Kamdem Mou poh à Hom, Chiala Afrika Festival Graz
Geb.1968 in Yaoundé/Kamerun. Studium der Politikwissenschaften und Tätigkeit als Journalist in Kamerun. Seit 1995 lebt Kamdem, wie er von KollegInnen und FreundInnen genannt wird,  in Graz und arbeitete u.a. als Journalist, Vertriebsleiter der Straßenzeitung Megaphon, als auch als Leiter des MigrantInnenbeirats der Stadt Graz. 2003 folgte die Gründung des gemeinnützigen Vereins CHIALA und die jährliche Veranstaltung des Kunst-, Kultur- sowie Musikfestivals CHIALA Afrika Festival mitten im Grazer Kultursommer.

Gina Salis-Soglio, Veranstalterin
Gina Salis-Soglio war 2007 Mitbegründerin der IG World Music Austria und bis 2011 in deren Vorstand tätig sowie Initiatorin des Gemeinschaftsstandes Österreichs bei der Weltmusikmesse WOMEX, der erstmals 2005 von der mica/Musik Export Austria organisiert wurde. Als Leiterin der Szene Wien bis 2008 war sie maßgeblich an der Etablierung von Weltmusik in der österreichischen Konzertlandschaft beteiligt. Seit 2009 arbeitet Gina Salis-Soglio bei der Viennale und plant als Ko-Koordinatorin eine Konzertreihe der IG World Music Austria für 2015.

Foto Shaun Lombard (c) Shaun Lombard
Foto Alma (c) Daliah Spiegel
Foto Großmütterchen Hatz Salon Orkestar (c) Gregor Buchhaus
Foto Duo Dinovski-Schuberth (c) Christoph Hofer
Foto Federspiel (c) Julia Wesely
Foto Mahan Mirarab (c) Nazy Kaviani
Foto Vusa Mkhaya (c) Sylvia Krammer

 

http://www.worldmusicawards.at
http://www.porgy.at