AT PAVILLON – eine Band, die man auf dem Radar behalten sollte

Im Indiepop/-rock regiert oft musikalische Beliebigkeit. Umso mehr ist es für eine Band wichtig, mit einer eigenen Note, mit einem markant anderen Ton zu punkten. Eine Combo, die das definitiv tut, ist die vierköpfige Wiener Gruppe AT PAVILLON. Zumindest kann man sich dieses Eindrucks nicht erwehren, lauscht man sich durch die 2013 erschienene bärenstarke 4-Track-EP “A Step Into The Unknown” und die aktuelle Single „Lions“.

Im Grunde genommen greifen At Pavillon auf Altbewährtes zurück, dies aber überaus geschickt und auf kreative Weise. Worauf Mwita Mataro (Gesang, Gitarre), Bernhard Melchart (Gitarre), Tobias Kobl (Bass) und Paul Ameli (Schlagzeug), die vier Köpfe hinter der Band, setzen, sind Melodien von hohem Wiedererkennungswert, abwechslungsreiches  und anspruchsvolles Songwriting sowie eine perfekte Balance zwischen Tanzbarkeit und Tiefgang. Genau dieser Zugang ist es auch, der die Nummern dieser Band sehr unterschiedliche Formen annehmen lässt.

Auf der einen Seite stehen Songs wie “Both Sides”, die richtig schon geradlinig und mit ausreichend Hooklines aus den Boxen schallen, auf der anderen solche wie “Let Him Go”, die sich mehr über einen weiten Bogen stimmungsreich entwickeln. Und ja, Tracks mit hoher Hitqualität haben die vier Wiener auch im Repertoire, wie „Lions“ zeigt, der im Moment in alternativen Radiostationen regelrecht rauf und runter gespielt wird.

Das Potential zum Höhreren

Zugegeben, hie und da lassen sich im Sound auch leichte Ähnlichkeiten zu Bands wie Block Party, Klaxons oder Two Door Cinema Club festmachen, was aber nicht stört, zeigen Frontmann Mwita Mataro und seine Kollegen letztlich doch genügend eigenen kreativen Output, der sie im musikalische Sinne weit aus dem Schatten dieser internationalen Größen heraustreten lässt.

Die von vielen vielleicht noch als Geheimtipp gehandelten At Pavillon zeigen eindrucksvoll, dass Indiepop/-rock auch mit einem gewissen Qualitätsanspruch ganz vortrefflich funktionieren kann. Das von der Band bislang zu Gehör Gebrachte macht Lust auf mehr und lässt ein wirklich starkes Erstlingswerk erhoffen. Auf jeden Fall sollte man diese Truppe auf dem Radar behalten.

Michael Ternai

Foto At Pavillon © Stefanie Wurnitsch

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