Die 42. Ausgabe des aspekteFESTIVAL wurde coronabedingt auf 2021 verschoben, jetzt aber kurzfristig in ein Online-Festival umprogrammiert. Fast alle ursprünglich geplanten Ensembles, Komponist*innen und Musiker*innen werden in einem aspekteSALZBURG Onlineraum von 3. bis zum 7. März präsentiert.
Die Aspekte Neuer Musik dürfen durchaus als Ermutigung verstanden werden, denjenigen Komponist*innen Gehör und Aufmerksamkeit zu schenken, deren musikalische Äußerungen vielleicht schwieriger, anspruchsvoller und zuweilen unangenehmer, weil komplexer zu sein scheinen. Neue Musik darf gewagt werden, denn sie ist intuitiv emotional und atmosphärisch erlebbar.
So ist der Composer in Residence Johannes Maria Staud ein Komponist, dessen Werk sowohl intellektuell innovative künstlerische Ansprüche erfüllt als auch durch Klarheit und Fasslichkeit einen zuweilen lustvollen Zugang ermöglicht. Im vorliegenden aspekte-Programm begegnen uns vereinzelt Klassiker der Moderne, die bestimmten Werken von Staud gegenübergestellt werden und als historische Anknüpfungspunkte verstanden werden können: Wir treffen auf Werke von György Ligeti, und Igor Strawinsky.
Einen deutlich größeren Anteil am Festivalgeschehen haben junge kreative Kräfte. Daher auch die zahlreichen Uraufführungen brandneuer Werke von Marco Döttlinger, Jakob Gruchmann, Maja Osojnik und Lorenzo Troiani neben neuen Arbeiten von Klaus Ager und Alexandra Karastoyanova-Hermentin.
Mit der Präsentation des Finale Wettbewerb Jugend komponiert setzen wir erneut einen wichtigen Fokus auf die Kinder- und Jugendarbeit.
Eine Landkarte von Musik unserer Zeit, die unterschiedlichen Strömungen folgt, Interpretationen und Kompositionen gleichermaßen im Auge behält und das komponierte Werk des außergewöhnlichen Komponisten Johannes Maria Staud in den Mittelpunkt stellt, das alles ist das aspekteFESTIVAL 2021.
Johannes Maria Staud – Composer in Residence
Seit dem Studienjahr 2018/19 Professor für Komposition an der Universität Mozarteum, zählt Staud zweifellos zu den erfolgreichsten Komponisten seiner Generation. Die künstlerischen Erfolge und Auszeichnungen, Aufführungen und Aufträge des 1974 in Innsbruck geborenen Komponisten und Schülers von Michael Jarrell und Hanspeter Kyburz illustrieren dessen steile internationale Karriere. So wurde seine Musik von Klangkörpern wie den Berliner Philharmonikern oder dem Ensemble Modern Orchestra uraufgeführt, Aufträge erhielt er unter anderem von den Wiener Philharmonikern, dem Cleveland Orchestra oder von der Wiener Staatsoper. Dort wurde vor wenigen Monaten die Premiere seiner Oper „Die Weiden“ gefeiert.
Der Ausgangspunkt dieser Johannes Maria Staud gewidmeten Programmlinie ist das für die Geigerin Midori komponierte Violinkonzert „Towards a Brighter Hue II“. Dieses Werk hat gewissermaßen ein Gedächtnis, beruht es doch auf dem früher komponierten gleichnamigen, von einer Skulptur des englischen Künstlers David Nash inspirierten Werk für Violine solo. Uraufgeführt wurde Letzteres von Ernst Kovacic, der beim Eröffnungskonzert auch den Solopart im Violinkonzert übernimmt. Das Ensemble Resonanz stellt dafür unter der Leitung von Johannes Fischer den kongenialen Klangkörper.
Ensembles
NAMES New Arts and Music Ensemble Salzburg / Ensemble Resonanz / ARIADITA DUO / PHACE / C-Camerata Taipei / oenm . oesterreichisches ensemble fuer neue musik /
Komponist*innen
Klaus Ager, Malin Bång, Jakob Gruchmann, Alexandra Karastoyanova-Hermentin, György Ligeti, Andor Losonczy, Maja Osojnik, Hwang-Long Pan, Johannes Maria Staud, Bogusław Schaeffer, Igor Strawinsky, Lorenzo Troiani, Chao-Ming Tung, Cathy van Eck, Agata Zubel.
6 Uraufführungen von
Klaus Ager, Marco Döttlinger, Jakob Gruchmann, Alexandra Karastoyanova-Hermentin, Maja Osojnik, Lorenzo Troiani
Links:
aspekteFESTIVAL