Elektronische Musik, die sich in kalten, dunklen und stark übersteuerten Klängen ausdrückt, dabei sich mit wahnsinnig viel Atmosphäre auflädt und sich so ihren Weg unaufhaltsam hin zu einem hochgradig fesselnden Hörerlebnis bahnt – genau mit einer solchen wird man konfrontiert, lauscht man sich durch das Debütalbum bzw. die Debütkassette „Noising“ (Cut Surface) von ANNE PEDERSDOTTER.
Eines kann man über dieses Album definitiv sagen, man hat es bei diesem definitiv mit einem etwas anderen musikalischen Entwurf zu tun. Was Anne Pedersdotter auf „Noising“ abliefert, ist ein Stück Musik, das seinen eigenen Regeln folgt und auf wirklich spannende Weise aus dem Rahmen fällt. Wobei das nicht einmal so sehr wegen der musikalischen Ingredienzen, die in den Nummern verarbeitet werden, der Fall ist. Es sind vor allem die experimentelle Herangehensweise und die äußerst minimalistische Art, mit der die verschiedenen Elemente und Stile mit einander verwoben werden, die hier den Unterschied ausmachen und das Dargebotene zu einer sehr interessanten Angelegenheit werden lässt.
Musikalisch pendeln sich die Stücke des Albums irgendwo zwischen den Polen Elektronik, Industrial, Noise, Hip-Hop und Ambient ein, dazu ein Hauch 1980er Jahre Synthpop und Krautrock plus verfremdete Stimmensamples und fertig ist ein erfrischend roh belassener und eher dem Dunklen zugeneigter Sound, der von der ersten Sekunde an eine hypnotisierende Wirkung entfaltet, die einen auf magische Art einfängt. Anne Pedersdotter gelingt es, die Nummern in hochgradig atmosphärische Zustände zu verwandeln und ihnen etwas sehr Bildhaftes zu verleihen, das einen auf schönste Weise in eine andere ferne Dimension verfrachtet.
Mit „Noising“ gelingt es Anne Pedersdotter auf jeden Fall schon auf Anhieb, sich als jemand mit wirklich eigenständigen musikalischen Ideen zu positionieren. Was man zu hören bekommt, ist etwas, das die Fantasie anregt und Bilder im Kopf entstehen lässt, und das auf eine ganz eigene Art. Ein wirklich gelungener Einstand.
Michael Ternai
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