Ein Sound, der seine packende Kraft vor allem aus seiner Ruhe entwickelt – ANDREAS MANGWETH alias ANMA öffnet auf seinem Album „Surrounded by Silence“ (syncopathic.recordings) die Tore zu einem Klangerlebnis der einmal wirklich besonderen Art.
Stilistisch uneinordenbar, hochgradig experimentell und dennoch wohlig warm im Sound, vielschichtig und atmosphärisch ungemein dicht. Der Innsbrucker Komponist, Produzent und Kontrabassist Andreas Mangweth beschreitet auf seinem Album „Surrounded by Silence“ einen Pfad, der weit vom musikalisch Gewöhnlichen wegführt und jede musikalische Grenze überschreitet. Der Tiroler malt seine Nummern zu wahren Gemälden, die einzig darauf abzielen, einen im positiven Sinne vollends zu erfassen.
Ein Sound, der etwas mit einem macht
Die minimalistisch, aber doch mit einer großen Liebe zum Detail arrangierten und sich irgendwo zwischen Elektronik, Jazz, Pop, Kammermusik und Klassik einpendelnden Stücke sind von einer unglaublichen Fragilität, sie hüllen alles Rundherum in Stimmung, sie ertönen geheimnisvoll und verträumt und entführen einen für Momente in eine andere Dimension. In der Musik von Andreas Mangweth verwandelt sich Weniges – ein paar sanft angespielte Klaviermelodien, tieftönige Basslines, dezente, kaum wahrnehmbare elektronische Spielerein – in etwas zutiefst Spannungsgeladenes, das eine fast schon hypnotisierende Kraft entfaltet. Es ist fast unmöglich, nicht in irgendeiner Form von den Nummern berührt zu werden, sie machen etwas mit einem, etwas, das nicht wirklich beschreibbar ist.
„Surrounded by Silence“ ist ein Stück Musik geworden, das aus dem Rahmen fällt, das anders wirkt und auf wunderbare Weise die Fantasie anregt. Andreas Mangweth zeigt, was Schönes entstehen kann, löst man sich einmal von allen Konventionen. Ein wirklich schöner, gelungener und vor allem innovativer Gegenentwurf zu dem sonst so in diesem Bereich Fabrizierten.
Michael Ternai
Links:
ANMA
ANMA (Facebook)
syncopathic.recordings (bandcamp)