Nach einem durchaus intensiven und erfolgreichen Jahr 2007, macht sich Nachwuchsjazzerin Ángela Tröndle nun daran, den eingeschlagenen Weg auch heuer fortzusetzen. Zu diesem Zweck startet die Grazerin gemeinsam mit ihrer Band Mosaik auch gleich mit einer kleinen Österreichtour ins neue Jahr, welche sie am 11. Februar auch in das Wiener Porgy & Bess führen wird.
Manche Dinge bekommt man einfach in die Wiege gelegt. So rührt Ángela Tröndles musikalisches Talent unter Umständen daher, dass schon ihre Eltern als MusikerInnen tätig waren und sind. Die Entscheidung eine musikalische Karriere einzuschlagen, war damit eigentlich schon relativ früh gefällt. Ángela Tröndle begann zunächst an der Geige und am Klavier. Erst nach einem “Umweg” über den Chor entdeckte die junge Musikerin auch das wahre Potential ihrer Stimme, woraufhin sie alles daran setzte, einen eigenen unverkennbaren Gesangsstil zu entwickeln. So kam sie im Laufe der Zeit auch dem Genre des Jazz immer näher. Diese musikalische Vorliebe führte die Musikerin schließlich an die Grazer Universität, wo sie das Studium in Jazzgesang mit Auszeichnung absolvierte
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Es ist aber nicht bloß die unverwechselbare Stimme, welche die junge Grazerin so sehr auszeichnet. Schon ihre Debüt-CD “Dedication to a city” war ein deutlicher Beleg dafür, welch kompositorisches Talent in ihr schlummert. Fast spielend gelingt ihr dabei der Spagat zwischen anspruchsvollen Kompositionen auf der einen Seite, und einer unkomplizierten und fast betörend wirkenden Eingängigkeit, auf der anderen Seite. Das Ergebnis ihrer Arbeit klingt auf jeden Fall frisch und verspielt. So versteht es die Grazerin, ihre glasklare Stimme in wunderschöne Melodien zu verpacken, welche sich den ZuhörerInnen ab dem ersten Moment in den Gehörgängen festsetzen. Besonders unterhaltsam gestalten sich jene Passagen, in denen sie, frei von jedem textlichen Korsett, zu einer wahren Vokalakrobatin mutiert. Im Moment arbeitet die Grazerin intensiv an neuen Bigband-Kompositionen und bereitet für die Jazzwerkstatt Graz ein großes Projekt nach Rilke-Texten vor.
Nicht zu vergessen ist aber auch Ángela Tröndles Begleitband Mosaik, in der ebenso talentierte Musiker am Werken sind. Ob nun Siegmar Brecher an den Reeds, Valentin Czihak am Bass, Philipp Kopmajer am Schlagzeug oder Stefan Heckel am Piano – allesamt sind sie hervorragende Instrumentalisten, deren Ansporn es zu sein scheint, den einzelnen Stücken zusätzlich Charakter zu verleihen. Mit fast blindem Verständnis gelingt es den vier Musikern, die an sich komplexen Songstrukturen mit beeindruckender Leichtigkeit und Eleganz darzubieten. Die “kleine Österreichtour” bietet für Musikliebhaber eine hervorragende Möglichkeit, sich von der Qualität Ángela Tröndles und ihrer Mitmusiker zu überzeugen. Es lohnt sich auf alle Fälle.
Michael Ternai
Konzertdaten:
07.Februar Backstage Bar, Wiener Neustadt
08.Februar Machbar, Klosterneuburg
09.Februar Count Davis, Linz
11.Februar Porgy&Bess, Wien
22.Februar Kammgarn, Hard
23.Februar Kulturverein Bahnhof, Andelsbuch