ALEXANDER NANTSCHEV zeigt sich auf seinem neuen Album „Selves“ (Crystal Horizon Records) als ein Musiker, dem es vortrefflich gelingt, aus unterschiedlichsten Stilen eine musikalische Sprache zu formen, die wahnsinnig viel Stimmung erzeugt.
Blickt man auf die vielen verschiedenen Projekte von Alexander Nantschev, sieht man, dass er sich nicht nur einem Genre verbunden fühlt, sondern sich in den unterschiedlichsten musikalischen Umgebungen bestens zu bewegen weiß. An der Geige klassisch ausgebildet, zeigt der auch Gitarre spielende Wiener keinerlei musikalische Berührungsängste, er spielt genauso in klassischen Ensembles und Orchestern wie er auch mit Folk- und Rockbands auf der Bühne steht. Auf seinem neuen Album „Selves“ bringt Alexander Nantschev in gewisser Weise alle seine musikalischen Welten zusammen, er verwebt diese zu einer Sprache, die im positiven Sinn wirklich etwas anders klingt.
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Der Geiger und Gitarrist mit bulgarischen Wurzeln bringt gemeinsam mit geladenen Musiker:innen und Sänger:innen einen Klang zu Gehör, der sich seine Eigenständigkeit bewahrt, wunderbar zeitlos schwingt und seine ganz eigenen Geschichten erzählt. Was besonders hervorsticht, ist das wirklich abwechslungsreiche und durchdachte Songwriting, welches sich nicht im üblichen Popformat verliert, sondern sich im Sound, Aufbau, Stil und in den Akkordfolgen seine eigenen Wege bahnt, dabei viel Spannung und Atmosphäre erzeugt und viel Raum für Experimente aller Art lässt. Das musikalische Spektrum, in dem sich die Stücke bewegen, reicht von poppigen Tunes über progressiv-rockige Ansätze und psychedelische New Wave-Vibes bis hin zu einer schrägen Mischung aus Folk und Techno und weiten Filmmusik-Soundscapes. Ein Mix, der sich im ersten Moment vielleicht etwas umfangreich liest, doch Alexander Nantschev gelingt es, aus den verschiedenen Elementen tatsächlich etwas einheitlich Funktionierendes mit ganz eigenem Charakter zu formen.
Alexander Nantschev beweist auf „Selves“, dass er in Sachen Songwriting seine Hausaufgaben mit Bravour erledigt hat. Sein Album strotzt nur so vor Ideenreichtum und packenden Melodien, es erwächst zu einem echten Hörerlebnis, in das man immer wieder genre eintaucht.
Michael Ternai
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