Er zählte, neben dem legendären Joe Zawinul, zu den führenden Köpfen der heimischen Jazzszene, zu jenen Persönlichkeiten, die diese wie nur wenige andere über die Jahrzehnte hinweg mitgeprägt haben. Die lange und erfolgreiche Karriere des gebürtigen Wiener Pianisten und Komponisten Fritz Pauer, der 2012 im Alter von 68 Jahren verstarb, war eine der vielen Stationen und noch mehreren fruchtbaren musikalischen Begegnungen mit fast allen Größen und Legenden der internationalen Jazzszene der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Ihm zu Ehren finden im Wiener Porgy & Bess am 14. und 15. Oktober zwei Tribute-Konzertabende statt, in deren Rahmen sich alte Wegbegleiter, wie auch Bewunderer in musikalischer Form einmal mehr vor diesem außergewöhnlichen Künstler verbeugen werden.
Pianist Fritz Pauer war nicht unbedingt ein Mann der lauten Worte. Dass der Pianist einer der wenigen österreichischen Musiker mit wirklich großem internationalen Renomee war, posaunte er niemals in die breite Öffentlichkeit hinaus. Ebensowenig, dass er mit den großen Legenden der Jazzszene wie Fatty George, Friedrich Gulda, Art Farmer, Johnny Griffin, Carmell Jones, Pony Poindexter, Don Byas, Booker Ervin, Dexter Gordon, Lee Konitz oder Don Menza zusammengespielt hat. Dass ihn der amerikanische Tastenvirtuose Horace Parlan zu den „drei beeindruckendsten europäischen Pianisten” zählte, führten ebenfalls nur jene Leute an, die über ihn zu schreiben hatten. Es waren alleine die Musik, die der mehrfach ausgezeichnete Wiener Jazzpianist, der sich auch eine Zeit lang als Arrangeur und Leiter auch für die Geschicke der ORF Big Band verantwortlich zeigte, für sich sprechen hat lassen, seine außergewöhnlichen spielerischen Fertigkeiten, sowie sein breites Musikverständnis, die ihn zu einem der gefragtesten Begleiter der Szene haben werden lassen.
Viel zu früh verstorben genießt Fritz Pauer auch heute noch höchstes Ansehen, auch und vor allem unter MusikerInnen der jüngeren Jazzgenerationen. Im Rahmen der beiden Tribute-Konzertabende im Wiener Porgy & Bess werden einige dieser, die beeindruckenden Kompositionen des Altmeisters einmal mehr live zu Gehör bringen. Unter anderem auf der Bühne dem Tastenviruosen ihren Respekt zollen werden das Sheila Cooper & Dena DeRose Duo, das Ed Neumeister & Karl Ratzer Quartet, das Chico Freeman Quartet feat. Anthony Wonsey und das Simone Kopmajer Quartet (alle Montag), sowie am darauffolgenden Abend das Zweiergespann Mario Lima & Bertl Mayer, das Harry Sokal Quintet, das Benny Golson Quintet sowie Carole Alston & Erwin Schmidt Trio. (mt)
Porgy & Bess