A Global View of Mozart

Spannende musikwissenschaftliche Tagung vom 6. – 8. Februar 2006 in Salzburg Rund 20 Musikwissenschafter aus den USA, Argentinien, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich trafen einander beim internationalen Kongress “A Global View of Mozart” vom 6. bis 8. Februar 2006 im Heffterhof in Salzburg-Parsch.  Der Kongress zielte darauf ab, Mozarts Werk im historischen und zeitgenössischen Kontext zu beleuchten und neue interkulturelle Zusammenhänge aufzuzeigen. Von 2001 bis 2005 fanden vorbereitende Tagungen statt, die den Focus auf jeweils einen Kontinent gelegt haben. Nun sollen diese Teilergebnisse zusammengeführt werden.

Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses lag bei Jürg Stenzl, Ordinarius für Musikwissenschaft der Universität Salzburg, und Rudolph Angermüller, Mozart-Experte und bis vor kurzem Generalsekretär der Internationalen Stiftung Mozarteum. Die Tagung wurde vom Generalsekretariat Mozart 2006 als Beitrag Salzburgs zur internationalen Mozart-Forschung organisiert.
Wo abendländische Musik gespielt und gehört wird, steht das Schaffen Mozarts im Mittelpunkt. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass ein Komponist der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu Beginn des 21. Jahrhunderts weltweit bekannt ist. Mozart hat seit früher Jugend die ganze musikalische Welt seiner Zeit aus eigener Anschauung kennen gelernt und “fremde Musik” in der Seinen verarbeitet. Mozarts Musik traf damals – und trifft heute – auf die verschiedenartigsten (Musik)-Kulturen und Bedürfnisse. Dadurch entstehen die unterschiedlichsten “Mozart-Bilder”, wie Jürg Stenzl in seinem Eröffnungsvortrag “Mozarts ,Global View’ im 18. und die ,Global View’ auf Mozart im 21. Jahrhundert” darlegte.

 

Mozart lebt!
Der erste Themenkomplex der Tagung beschäftigte sich mit Afrika und Asien. Bei “Afrika” geht es einerseits darum, welche Vorstellungen Mozart und seine Zeitgenossen von diesem Kontinent bzw. vom “Exotischen” hatten und andererseits um afrikanische Musikkulturen. “Mozart in China” reflektierte die außergewöhnliche Musikrezeption im Land der Mitte.
Das zweite Thema drehte sich um die “Neue Welt” der Kolonialisten und ihr Erbe: Vier Referenten diskutierten die Musikkultur Südamerikas im Spannungsfeld europäischer Kolonisation. Der dritte Themenkomplex setzte sich mit der Mozart-Rezeption im 20. Jahrhundert auseinander und der vierte stand unter dem Motto “Mozart lebt! – in Büchern, im Kino, auf Platten und Pralinen”.
Zum Abschluss der Tagung hielt am Gerhard R. Koch (FAZ) den Festvortrag unter dem Titel “Mozart und das Theater – heute”.