3 Millionen für Clubkultur – Der VCC Blog

Die STADT WIEN hat der Clubkultur drei Millionen Euro Förderung zugesichert. Wir beantworten die wichtigsten Fragen, soweit das derzeit möglich ist.

Warum gibt es diese Förderung?

Die Botschaft war klar, eine Branche, die als Erste schließen und als Letzte aufsperren muss, steht vor dem Kollaps. Die Stadt Wien hat deshalb das Hilfspaket III vorgestellt, drei Millionen Euro für Clubkultur. Die Förderung wird jenen Orten zu Gute kommen, in denen Clubkultur einen Raum findet. Wien setzt damit ein deutliches Zeichen, man weiß, was solche Orte für eine Stadt bedeuten, was sie für eine Weltmusikstadt bedeuten.

Was weiß man sicher über diese Förderung?

Der Finanzausschuss der Stadt hat kürzlich einige rechtliche Rahmenbedingungen beschlossen. Die Wirtschaftsagentur wird die Förderung abwickeln. Sie arbeitet die Förderrichtlinien aus. Die Vienna Club Commission steht mit dieser im Austausch. Der Informationsbedarf ist sehr hoch, die Zeit drängt. Die folgenden Antworten sind Interpretation der Vienna Club Commission nach aktuellem Wissensstand.

Wieso Orte?

Mit Orten sind alle Stätten gemeint, die regelmäßiges und kuratiertes Clubkultur-Programm anbieten oder die diesen Ort für Veranstalter*innen bereitstellen, die dort Clubkultur veranstalten. Das beinhaltet Musikspielstätten wie etwa Clubs, Clubbinglounges, Konzerträume, Musikbars und ähnliches.

Sollten diese Orte verloren gehen, dann ist es fraglich, ob diese weiterhin für die Szene zur Verfügung stehen. Es steht zu befürchten, dass ohne diese Orte kulturelle, soziale und wirtschaftliche Werte verloren gehen.

Warum ist die Förderung an ein Programm gebunden?

Die Überlegung ist, dass die Clubkultur-Förderung sich von anderen Hilfen grundlegend unterscheidet, die von Stadt oder Bund ausgeschüttet werden, also auch von Corona-Hilfen. Diese müssten sonst womöglich gegengerechnet werden. Eine Förderung von Programm soll dagegen sicherstellen, dass dieses Geld ganz an Clubs geht.

Wie sehen die Konditionen aus?

Die Konditionen sind noch nicht klar. Die Vienna Club Commission befindet sich dazu in engem Austausch mit der Wirtschaftsagentur – die die Förderung abwickeln wird – sowie mit Interessenvertretungen. Sie werden demnächst von der Wirtschaftsagentur veröffentlicht.

Was ist mit Veranstalter*innen?

Ohne Clubs fehlen auch die Orte, an denen veranstaltet werden kann. Für Veranstalter*innen gibt es weiterhin die Möglichkeit, Förderungen bei der MA 7 einzureichen. Die MA 7 fördert über den Musikfachbeirat seit einigen Jahren auch clubkulturelles Programm.

Wann kann eingereicht werden?

Das steht derzeit noch nicht fest. Ein möglichst früher Termin wäre natürlich sinnvoll.

Wem gebührt der Dank für die Förderung?

Allen in der Szene, allen in der Politik, die das Hilfspaket möglich gemacht haben, allen Interessenvertretungen, allen Medienvertreter*innen, , allen in der Verwaltung und sowieso allen, die sich um die Clubkultur dieser Stadt kümmern. Insbesondere gilt Dank jenen, die das Gemeinsame suchen, die Leute zusammenbringen und konstruktiv an Lösungen arbeiten.

Sind die Orte für Clubkultur mit dieser Förderung gerettet?

Nein. Der 100% Fixkostenzuschuss ist eine enorm wichtige Maßnahme zur Sicherung von Clubkultur. Dafür gab die EU-Kommission montags grünes Licht. Der Fixkostenzuschuss ist allerdings damit noch nicht beschlossen. Es gilt weiters sicherzustellen, dass durch die Förderkriterien möglichst alle Orte für Clubkultur dadurch gesichert werden können.

Kurzarbeit und der Hilfsfonds für NPOs (Non Profit Organisations) helfen weiters, diese Orte fürs Erste zu sichern. Da momentan noch immer nicht abschätzbar ist, wie die Lage und die entsprechenden Maßnahmen für Gastronomie und Veranstaltungen sich entwickeln werden, ist diese Förderung eine zusätzliche finanzielle Stütze für die kommenden Monate. Wir behalten die Lage im Auge und arbeiten an weiteren Instrumenten diese Orte zu sichern. Diese werden wir an Entscheidungsträger*innen weitertragen.

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Im VCC Blog berichtet die Vienna Club Commission regelmäßig über ihre Arbeit, die damit nachvollziehbarer werden soll. Mehr zur Aufgaben und Arbeit des Pilotprojekts, das durch mica – music austria koordiniert und durch die Stadt Wien Kultur finanziert wird, findet sich hier.