20 Jahre Chelsea – Mimi Secue

Da kurz nach Weihnachten die besinnlichste Zeit des Jahres noch so manchem, genauso wie die zusätzlichen Nahrungsmittel-Rationen, in den Knochen steckt, ist ein Auftritt von Mimi Secue die denkbar beste Variante, diese Tage ausklingen zu lassen.

Wenn man von Mimi Secue eines behaupten kann, dann, dass sie mit Sicherheit nicht dem Rausch der Geschwindigkeit verfallen sind. Vielmehr zelebriert die Band aus dem Burgenland sehr zurückgenommene Musik, kurz vor dem Stillstand, der alle Hektik fremd ist. Zwischen zwei Gitarrenakkorden vergeht nicht selten eine kleine Ewigkeit, der Bassist scheint nur alle paar Minuten mal kurz vorbei zu schauen und der Schlagzeuger ist meist ähnlich unterbeschäftigt. Hin und wieder schleichen sich in die Stille dezent eingesetzte Piano-, Violinen- oder Elektronik-Klänge, die den fragil arrangierten Nummern Struktur verleihen.

 

Post-Rock, wie er auch jenseits des großen Teichs nicht besser gemacht wird. Und auch wenn Mimi Secue auf ihrem aktuellen Album “Naila” Konturen deutlicher erscheinen lassen, Refrains zumindest andeuten und der Stimme etwas mehr Raum bereit stellen, um sich zu entfalten, so hat man es hier trotzdem in jeder Sekunde mit Musik zu tun, auf die man sich einlassen muss, die man nicht einfach so nebenbei hören kann.

 

Von den Live-Qualitäten kann man sich schon kurz nach der diesjährigen Bescherung, nämlich am 27. Dezember im Chelsea überzeugen.

 

 

Chelsea