Das Wiener Chelsea feiert mittlerweile sein 20-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass werden sich auch einige namhafte Gratulanten aus der österreichischen Musikszene am Lerchenfelder Gürtel, Gürtelbogen 29-30, einfinden. Den Anfang machen Attwenger.
Großartig vorzustellen braucht man diese, mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte, oberösterreichische Zwei-Mann-Band ohnehin nicht mehr. Selbst Radio-Legende John Peel zeigte sich einst begeistert – “I have no idea what it’s all about, but I like the general noise, a great deal.” Da hat man es als dialektsicherer Einheimischer schon leichter die Texte von Attwenger zu verstehen, die im Laufe der Band-Entwicklung verschiedene Adaptionen traditioneller Mundartmusik entwickelt und stets neue Einflüsse zugelassen haben. Während auf dem zweiten Album “Pflug” noch starke Punk-Anleihen ausgemacht werden können, liegt der Fokus in Folge auf Hip-Hop (Luft) und Drum’n’Bass (Song), bis schließlich der typische Attwenger-Sound entstanden ist, der sich so gar nicht in irgendeine Nische oder Schublade zwängen lassen will und immer wieder um neue Einflüsse erweitert wird, wie beispielsweise Blues- und Breakecore-Elemente auf dem jüngsten Album “Dog”.
Kooperationen gab es im Laufe der Zeit unter anderem mit dem britischen Avantgarde-Gitarristen Fred Frith oder auch der serbischen Roma-Blaskapelle Boban Markovic Orkestar. 2003 wurde Attwenger mit dem FM4-Alternative Act – Amadeus Austrian Music Award ausgezeichnet.
Den Attwenger-Auftritt mit Slang-Songs im Elektro & Polka-Anstrich sollte man sich am 11. Dezember also nicht entgehen lassen.
(mm)
Foto Attwenger: Stöbich