Im Frühjahr dieses Jahres veröffentlichten Garish, die getrost zu den Stars der heimischen Indie-Szene gezählt werden können, mit “Parade” ihr lang erwartetes Debüt beim Majorlabel Universal. Es folgte eine ausgedehnte Tour durch den deutschsprachigen Raum, die den fünf Burgenländern eine Reihe neuer Fans bescheren konnte. Am 4. Dezember sind nach längerer Zeit wieder einmal auf der Bühne des Wiener Chelsea zu sehen.
Die inzwischen fast zehnjährige Karriere der Band liest sich wie eine Erfolgsgeschichte. Gleich drei Mal durften Thomas Jarmer, Christoph Jarmer, Julian Schneeberger, Kurt Grath, und Markus Perner einen Amadeus Music Award in Empfang nehmen. Ein jedes ihrer Alben war begleitet von Lobeshymnen der einschlägigen Musikpresse, die zahlreichen Festivalauftritte vom Jubel des Publikums. Der fünfköpfigen Formation ist es gelungen, sich als eigenständige und in ihrem Stil unverwechselbare Band abseits des hierzulande doch sehr ausgeprägten musikalischen Pop-Mainstreams zu positionieren.
Das Album “Parade” macht da keine Ausnahme und schließt musikalisch nahtlos an den Vorgänger “Absender auf Achse” an. Es dominieren weiterhin die wunderschönen großen Melodienbögen, in welche die tiefgründigen und verträumten Texte des charismatischen Sängers Thomas Jarmer gebettet sind. Dennoch handelt es sich um ein sehr intensives und kompromissloses Album. Alles in Allem klingen die neuen Songs deutlich ausgereifter und detailverliebter. Die Frage, ob sich die Zusammenarbeit mit einem Majorlabel letztlich als Fluch oder Segen herausstellt, wird sich wohl erst in geraumer Zeit beantworten lassen. Garish scheinen aber in keinerlei Hinsicht, irgendwelche Kompromisse eingegangen zu sein.
Die in diesem Jahr über die Bühne gegangene Tour führte die Band durch Österreich, Deutschland und die Schweiz. Alleine an der Anzahl der zahlreichen Auftritte lässt sich messen, welchen Stellenwert sich Garish in den letzten Jahren beim Publikum erarbeiten konnten. Zu alledem gesellt sich ein schier endloses Radio-Airplay, welches sich wohl ebenfalls positiv auf den Bekanntheitsgrad auswirkt hat. Ein Konzert im Chelsea hat für die Band auch einen gewissen nostalgischen Charakter, spielte man dort doch das erste Wien-Konzert überhaupt. (mt)
Fotos Garish: Julia Grandegger